Wirtschaftliches Wachstum und das Fortbestehen des Unternehmens beruhen zu grossen Teilen auf steter Innovation. Karolin Köstler, Senior Marketing Manager EMEA bei Foxit, hat vier Tipps, wie eine Ideenkultur im Unternehmen nachhaltig entwickelt werden kann.
Beim Wort „Innovation“ denken viele zuerst an ein revolutionäres Produkt oder eine Dienstleistung, die die Gesellschaft grundlegend verändert. Tatsächlich bedeutet Innovation „Neuerung“ und beschreibt einen wertschöpfenden Prozess, bei dem neue Lösungen gefunden werden. Heute gilt: Innovation ist ein Muss. Egal ob Start-up, KMU, Konzern oder Non-Profit-Organisation, der Markt ist hart umkämpft und die Bedingungen ändern sich rasant. Ein Geschäftsmodell, das heute erfolgreich ist, kann morgen bereits veraltet sein.
Kultur der Innovation pflegen
Steve Jobs wurde einmal gefragt, was seine grösste Innovation sei. Seine Antwort: Nicht auf ein Produkt, sondern auf das Unternehmen Apple sei er stolz. Das Wichtigste sei der Aufbau eines Unternehmens, das zu ständiger Innovation fähig ist. Ein, zwei grosse Würfe reichen nicht für dauerhaften Erfolg. Viel wichtiger ist es, eine Kultur der Innovation zu pflegen. Dafür gibt es vier wichtige Aspekte.
#1: Innovation beginnt an der Spitze
Ein gesundes und wachsendes Unternehmen zeichnet sich durch eine starke Führung aus. Sie muss die Visionen und Ziele des Unternehmens festlegen, die strategische Ausrichtung überwachen und gut delegieren können. Darüber hinaus sehr wichtig: die Gestaltung der Unternehmenskultur. Diese sollte ein Umfeld ermöglichen, in dem innovatives Denken verbreitet ist. Nicht nur ein kleines Team oder die F&E-Abteilung, sondern die gesamte Belegschaft sollte sich an Innovation beteiligen. In einer flächendeckend innovativen Atmosphäre kann die nächste grossartige Idee aus jeder Abteilung kommen.
#2: Ideen brauchen Raum
Wenn sich Mitarbeitende ausschliesslich auf funktionale Ziele konzentrieren, bleibt wenig Raum für anderes. Um Innovation zu fördern, muss es möglich sein, über die eigentlichen Aufgaben hinaus kreativ zu sein. Die Einrichtung eines „Timeslots“, zum Beispiel einmal pro Woche oder Monat, ermöglicht es Mitarbeitenden, frei über Probleme und deren Lösungen nachzudenken. Jobtitel und Abteilung sollten bei diesen „Think-Tanks“ keine Rolle spielen. In solchen Meetings geht es nicht darum, einen Gewinner zu küren, sondern Raum für freie Gedanken zu schaffen. So sieht jedes Teammitglied, dass die eigenen Ideen geschätzt und als essenzieller Teil der Zukunft des Unternehmens betrachtet werden.
#3: Erfindungsreichtum belohnen
Neue Ideen können von jedem stammen. Aber es bedarf Motivation, wenn sich Mitarbeitende mit Dingen befassen sollen, die über ihre funktionalen Aufgaben hinausgehen. Schliesslich müssen sie sich immer noch auf ihre Fristen und KPIs konzentrieren. Häufig braucht es einen gewissen Anreiz. Ein Belohnungs- und Anerkennungssystem kann sinnvoll sein und die Belegschaft anregen, neue Ideen zu entwickeln. Wenn sich eine Idee als realisierbar erweist und sogar Marktreife erlangt, ist eine angemessene Belohnung gerechtfertigt. Erfindungsreichtum muss sich lohnen.
#4: Scheitern bedeutet nicht immer Scheitern
Nichts fördert Erfindungsreichtum so sehr wie Anerkennung. Umgekehrt erstickt nichts Innovation so im Keim wie Ablehnung – insbesondere bei jenen, die aus ihrer Komfortzone heraustreten. Sicher gibt es Vorschläge, die nicht praktikabel sind, aber wenn eine innovationsorientierte Unternehmenskultur gefördert werden soll, muss die Reaktion auf eine vermeintlich „schlechte“ Idee positiv sein.
Natürlich ist konstruktives Feedback wichtig. Aber den Mitarbeitenden sollte nie die Tür vor der Nase zugeschlagen werden. Sonst verlieren sie die Motivation, ihre Ideen weiterzuentwickeln. Der erfolgreiche Umgang mit Ablehnung ist eine Schlüsselkompetenz und kann helfen, ein Team weiter anzuspornen. Die Schaffung einer Innovationskultur ist also der beste Weg, um die eigene Vision auf das Team zu übertragen. Motivierte Teams erreichen die besten Ergebnisse. Eine eindeutige Win-Win-Strategie für jedes Unternehmen.
Karolin Köstler, Senior Marketing Manager EMEA, Foxit. |