Die Beleuchtung in den eigenen vier Wänden ist oft nicht für die Bildschirmarbeit gemacht. Wie optimale Lichtverhältnisse im Home-Office geschaffen werden können, verraten die Lichtexperten vom Planungsbüro Peter Andres (PAL) aus Hamburg.
#1: Tageslicht tanken
Um bei der Arbeit aufmerksam und aktiv zu sein, benötigt der menschliche Körper Tageslicht – bis zu drei Stunden am Tag, so die Empfehlung. Für Home-Worker heisst das: morgens und mittags raus an die frische Luft. So fahren sie die Körperfunktionen hoch und sind besser konzentriert.
#2: In Fensternähe arbeiten
Natürliches Licht am Arbeitsplatz erhöht die Phasen der Aufmerksamkeit. Wir sind konzentrierter und leistungsfähiger. Daher gehört der Schreibtisch immer in die Nähe eines Fensters. Denn hier wird die von der europäischen Norm DIN EN 12464-1 empfohlene Beleuchtungsstärke von mindestens 500 Lux am besten erreicht.
#3: Blendung vermeiden
Direkte Sonneneinstrahlung ins Gesicht oder auf spiegelnde Oberflächen wie Monitore, blanke Tischplatten oder glänzende Schreibtischunterlagen sind zu vermeiden. Denn sie beeinträchtigen das Sehvermögen und stören die Konzentration.
#4: Lichtmix verwenden
Im Home-Office ist eine normgerechte Beleuchtung meist schwer zu realisieren. Hier gilt aber: Je genauer sich das künstliche Licht am natürlichen Tageslicht orientiert, desto besser unterstützt es unser Wohlbefinden. Eine Mischung aus direktem Licht der Tischlampe und diffusem Licht aus dem Hintergrund erinnert an das natürliche Licht mit Sonne und Schatten.
#5: Licht an Aufgaben anpassen
Beim konzentrierten, fokussierten Arbeiten hilft direktes Licht, das die Arbeitsfläche beleuchtet und so den Blick auf das Wesentliche lenkt. Eine gute Beleuchtung für Videokonferenzen wird hingegen mit diffusem Licht erzielt. Dieses erhellt die Umgebung. So wird das eigene Gesicht ins passende Licht gerückt.
#6: Auf Lichtposition achten
Um störende Schatten zu vermeiden, empfiehlt es sich, Schreibtischleuchten entgegengesetzt zur dominanten Hand zu platzieren – bei Rechtshändern auf der linken Seite und bei Linkshändern auf der rechten. Wer hinter sich Leuchten aufstellt, sollte diese so platzieren, dass sie weder ungünstige Schatten werfen, noch Lichtreflexionen im Bildschirm erzeugen.
#7: Arbeit und Wohnen trennen
Die Lichtexperten raten, für den Arbeitsplatz eine kühlere Lichtfarbe als für den restlichen Teil der Wohnung zu wählen. So ist der Arbeitsbereich optisch vom Wohnbereich getrennt. Wenn Bildschirm und Leuchten ausgeschaltet werden, kann der Kopf abschalten und den entspannten Abend im gemütlichen Bereich der Wohnung geniessen.
#8: Tageszeit bestimmt Licht
Lichtintensität sowie Lichtfarbe sollten an die jeweilige Tageszeit angepasst werden. Morgens und mittags wird für ein konzentriertes Arbeiten intensives, kühles Licht mit hohem Blauanteil verwendet, zum Abend hin ist dafür weniger helles, wärmeres Licht ratsam.