Welcher Homeoffice-Typ sind Sie?

Das Arbeits­jahr 2021 fin­det welt­weit für vie­le Beschäf­tig­te noch immer in den eige­nen vier Wän­den statt. Der Her­stel­ler von Büro­ein­rich­tung Steel­ca­se hat unter­sucht, wie es um die Zufrie­den­heit der Wis­sens­ar­bei­ter im Heim­bü­ro steht. Aus den Ergeb­nis­sen wur­den fünf Home­of­fice-Typen abgeleitet.

Viele Mitarbeiter sehnen sich nach einer Rückkehr ins Büro. Abbildung: Steelcase
Vie­le Mit­ar­bei­ter seh­nen sich nach einer Rück­kehr ins Büro. Abbil­dung: Steelcase

Fast jeder Zwei­te (43 Pro­zent) der Ange­stell­ten im Home­of­fice ist mit die­ser Arbeits­form häu­fig unzu­frie­den, da Enga­ge­ment und Pro­duk­ti­vi­tät lei­den. So lau­tet ein zen­tra­les Ergeb­nis aus meh­re­ren zusam­men­ge­fass­ten Stu­di­en von Steel­ca­se, bei denen im Ver­lauf der Pan­de­mie in zehn Län­dern über 32.000 Men­schen befragt wor­den sind. Gleich­zei­tig haben aber auch 22 Pro­zent aller Befrag­ten ange­ge­ben, dass sie mit der Arbeit von zu Hau­se sehr zufrie­den sind. Den­noch: Das Büro bleibt wei­ter­hin ein wich­ti­ger Arbeits­ort, immer­hin möch­ten ins­ge­samt 95 Pro­zent der welt­weit befrag­ten Ange­stell­ten zumin­dest ab und zu vom Büro arbeiten.

Unterschiedliche Arbeitsbedingungen

Knapp jedem Drit­ten der in der DACH-Regi­on befrag­ten Mit­ar­bei­ter hat zu Hau­se ein ablen­kungs­frei­er Arbeits­platz gefehlt (32 Pro­zent). Fast eben­so vie­len steht kein beque­mer Arbeits­be­reich zur Ver­fü­gung (30 Pro­zent). Die Vor­aus­set­zun­gen für die Arbeit im Home­of­fice sind dabei nicht bei allen gleich: 74 Pro­zent der lei­ten­den Ange­stell­ten arbei­ten immer oder fast immer am Schreib­tisch, und 69 Pro­zent steht ein ergo­no­mi­scher Arbeits­stuhl zur Ver­fü­gung. Dem­ge­gen­über arbei­ten 67 Pro­zent der Mit­ar­bei­ter auf ande­ren Unter­neh­mens­ebe­nen an einem Schreib­tisch, aber nur 49 Pro­zent die­ser Hier­ar­chie­ebe­nen besit­zen einen guten Arbeitsstuhl.

Weitere Vor- und Nachteile des Homeoffice

Nega­tiv:

  • 38 Pro­zent gaben an, ein zuneh­men­des Iso­la­ti­ons­ge­fühl zu empfinden
  • 23 Pro­zent berich­te­ten, dass Ent­schei­dun­gen lang­sa­mer getrof­fen wurden
  • 19 Pro­zent sag­ten, dass ihre Pro­duk­ti­vi­tät nachliess
  • 18 Pro­zent gaben an, dass ihr Enga­ge­ment nachliess

Posi­tiv:

  • 50 Pro­zent freu­ten sich über den Weg­fall des Arbeitsweges
  • 37 Pro­zent gaben an, dass sich ihre Work-Life-Balan­ce verbesserte
  • 37 Pro­zent konn­ten kon­zen­trier­ter arbeiten
  • 27 Pro­zent schätz­ten die gestie­ge­ne Flexibilität

Aus die­sen Ergeb­nis­sen hat das WorkSpace­Fu­ture-Team von Steel­ca­se fünf ver­schie­de­ne Ver­hal­tens­mu­ster von Arbeit­neh­mern im Home­of­fice identifiziert.

Abbildung: Steelcase
Abbil­dung: Steelcase

Typ #1: Der isolierte Zoom-Nutzer

Für den iso­lier­ten Zoom-Nut­zer ist Home­of­fice eine ein­sa­me Ange­le­gen­heit, denn die­se Per­son lebt allein. Sie schätzt das Büro, da es ihr dabei hilft, eine kla­re Tren­nung zwi­schen Arbeit und Pri­vat­le­ben zu schaf­fen, wobei der täg­li­che Weg zwi­schen Arbeit und zu Hau­se als Über­gang zwi­schen Arbeit und Frei­zeit fun­giert. Der Tag die­ser Per­son besteht aus einer end­lo­sen Rei­he an Video-Calls, doch sie fühlt sich trotz­dem iso­liert. Es feh­len die per­sön­li­chen und beruf­li­chen Inter­ak­tio­nen mit den Kol­le­gen. Des­halb möch­te sie auch wie­der ins Büro zurückkehren.

Abbildung: Steelcase
Abbil­dung: Steelcase

Typ #2: Der Autonomie-Suchende

Der Auto­no­mie-Suchen­de ist begei­stert von der der­zei­ti­gen Arbeits­si­tua­ti­on, denn Home­of­fice bedeu­tet Frei­heit. Er fühlt sich zu Hau­se genau­so pro­duk­tiv wie im Büro und kann jetzt gänz­lich in sei­nem eige­nen Rhyth­mus arbei­ten. Das eige­ne Wohl­be­fin­den steigt mit der Arbeit von zu Hau­se, denn er kann an unter­schied­li­chen Plät­zen arbei­ten, gesun­de Mahl­zei­ten zube­rei­ten und Akti­vi­tä­ten in den Arbeits­tag ein­bau­en. Auto­no­mie-Suchen­den gefällt beson­ders gut, dass sie den Arbeits­tag selbst­be­stimmt gestal­ten können.

Abbildung: Steelcase
Abbil­dung: Steelcase

Typ #3: Der frustrierte, kreative Netzwerker

Die­se Per­son hat gemisch­te Gefüh­le in Bezug auf die Arbeit von zu Hau­se. Für sie kom­men sowohl das Pri­va­te als auch die Arbeit zu kurz. Einer­seits sehnt sie sich nach den Vor­zü­gen des Büro-All­tags, ande­rer­seits aber ist sie auch unsi­cher zurück­zu­keh­ren. Sie ist schnell und gut mit digi­ta­len Tools zurecht­ge­kom­men, emp­fin­det vir­tu­el­le Tech­no­lo­gien aber nicht wirk­lich geeig­net für krea­ti­ve Zusam­men­ar­beit. Sie fühlt sich abge­schnit­ten – die per­sön­li­chen Inter­ak­tio­nen, die ihre Arbeit vor­an­brin­gen, feh­len ein­fach zu sehr.

Abbildung: Steelcase
Abbil­dung: Steelcase

Typ #4: Der überarbeitete Betreuer

Die­se Per­son ist im Home­of­fice wider­sprüch­li­chen Anfor­de­run­gen aus­ge­setzt. Sie schafft es kaum, den Arbeits­auf­ga­ben und fami­liä­ren Anfor­de­run­gen gerecht zu wer­den. Ihr Tag besteht aus Mee­tings, dem Abar­bei­ten von Auf­ga­ben, Home­schoo­ling und dem Haus­halt. Häu­fig muss die­ser Typ einer­seits der elter­li­chen Ver­ant­wor­tung nach­kom­men und ande­rer­seits die Erwar­tun­gen als Mit­ar­bei­ter erfül­len. Erschöp­fung und Schuld­ge­füh­le sind an der Tages­ord­nung. Die­ser Per­son fehlt das Büro vor allem, weil sie dort ihre häus­li­che Ver­ant­wor­tung hin­ter sich las­sen kann. Den­noch gefällt ihr die Fle­xi­bi­li­tät des Home­of­fice, da sich Fami­lie und Arbeit bes­ser orga­ni­sie­ren lassen.

Abbildung: Steelcase
Abbil­dung: Steelcase

Typ #5: Der erleichterte Selbstschützer

Die Coro­na-Pan­de­mie berei­tet dem Selbst­schüt­zer gros­se Sor­gen: Nur die Arbeit von zu Hau­se ver­mit­telt ihm wirk­li­che Sicher­heit. Er ist ängst­lich und möch­te sich und sei­ne Mit­men­schen best­mög­lich schüt­zen. Des­halb emp­fin­det er die Arbeit von zu Hau­se als Segen. Der Weg­fall des Arbeits­we­ges und die ver­min­der­ten Kon­tak­te las­sen die Per­son weni­ger ange­spannt sein, wodurch die Pro­duk­ti­vi­tät steigt. Zudem kann sich die­se Per­son an einem Ort, an dem sie sich wohl­fühlt, dar­auf kon­zen­trie­ren, ihre Auf­ga­ben zu erle­di­gen, anstatt sich dem Risi­ko zwi­schen­mensch­li­cher Begeg­nun­gen auszusetzen.