Qualtrics-Studie: Synthetische Forschung im Marketing

Eine Stu­die des Soft­ware-Unter­neh­mens Qual­t­rics nennt fünf Grün­de, war­um Mar­ke­ting­ver­ant­wort­li­che noch nicht auf Daten und Infor­ma­tio­nen aus syn­the­ti­scher For­schung set­zen. Auch die Beden­ken hin­sicht­lich der Ein­füh­rung von gene­ra­ti­ver KI in der Markt­for­schung wer­den analysiert.

Aktuell dominieren noch die Bedenken bei der Nutzung synthetischer Daten im Marketing. Das könnte sich aber in Zukunft ändern. Abbildung: Vectorfusionart, Depositphotos
Aktu­ell domi­nie­ren noch die Beden­ken bei der Nut­zung syn­the­ti­scher Daten im Mar­ke­ting. Das könn­te sich aber in Zukunft ändern. Abbil­dung: Vec­tor­fu­sion­art, Depositphotos

Das Pro­blem ist nicht ein Man­gel an Daten für Füh­rungs­kräf­te. Es geht dar­um, zu wis­sen, wie man die­se Daten in stra­te­gi­sche Mass­nah­men umsetzt. Die Qual­t­rics-Stu­die hat in die­sem Zusam­men­hang fünf ent­schei­den­de Hin­der­nis­se identifiziert:

#1: Die Datenflut

Füh­rungs­kräf­te ver­sin­ken in Daten, sodass 56 Pro­zent von ihnen ange­ben, von frag­men­tier­ten und unter­schied­li­chen Quel­len über­for­dert zu sein. Im deutsch­spra­chi­gen Raum liegt der Wert mit 68 Pro­zent sogar deut­lich höher.

#2: ROI ist schwer zu benennen

Die Mes­sung der Ren­ta­bi­li­tät von Mar­ke­ting­initia­ti­ven bleibt für 38 Pro­zent der Füh­rungs­kräf­te die gröss­te geschäft­li­che Her­aus­for­de­rung. 53 Pro­zent geben an, dass der Man­gel an kla­rem ROI ihrer bestehen­den Lösun­gen das gröss­te Hin­der­nis für eine Erhö­hung der zukünf­ti­gen Inve­sti­tio­nen in Busi­ness-Intel­li­gence-Lösun­gen dar­stellt. Dies macht es für Füh­rungs­kräf­te schwie­rig, die Geneh­mi­gung für die Tools zu erhal­ten, die sie zum Ver­ständ­nis ihrer Daten benötigen.

#3: Schlechte Datenqualität

Selbst wenn Daten ver­füg­bar sind, sind sie oft unzu­ver­läs­sig. Schlech­te Daten­qua­li­tät und die Vor­her­sa­ge des Kun­den­ver­hal­tens wer­den von 28 Pro­zent der CMOs als gröss­te Her­aus­for­de­run­gen genannt.

#4: Skepsis der Stakeholder

Die Zurück­hal­tung gegen­über neu­en Tech­no­lo­gien und Metho­den ver­lang­samt die Ein­füh­rung. Die Hälf­te der Füh­rungs­kräf­te (50 Pro­zent) gibt an, dass die Skep­sis gegen­über KI oder syn­the­ti­schen Daten das gröss­te Hin­der­nis für höhe­re Inve­sti­tio­nen darstellt.

#5: Fehlendes Fachwissen

Vie­le Füh­rungs­kräf­te glau­ben, dass ihren Teams das Fach­wis­sen fehlt, um KI-gestütz­te Busi­ness-Intel­li­gence-Lösun­gen effek­tiv zu nut­zen. 49 Pro­zent nen­nen den Man­gel an inter­nem Fach­wis­sen als gröss­tes Hin­der­nis für höhe­re Inve­sti­tio­nen in neue Fähigkeiten.

Generative KI und synthetische Forschung

Die syn­the­ti­sche For­schung (Ant­wor­ten, Nut­zer­pro­fi­le und Daten­sät­ze, die mit Algo­rith­men gene­riert wur­den) ver­än­dert die Kern­auf­ga­ben der Markt­for­schung. Die befrag­ten Füh­rungs­kräf­te geben an, dass ihre Teams die­se Tech­no­lo­gie nut­zen, um tra­di­tio­nel­le Umfra­gen zu erset­zen oder zu ergän­zen (67 Pro­zent), neue Kun­den- und Markt­kennt­nis­se zu gewin­nen (62 Pro­zent), Daten­lücken zu schlies­sen, wo tra­di­tio­nel­le Daten nur begrenzt ver­füg­bar sind (62 Pro­zent), Kun­den­pro­fi­le und Ziel­grup­pen­seg­men­te zu simu­lie­ren (62 Pro­zent) sowie Kun­den­pro­ble­me ent­lang der Cus­to­mer Jour­ney zu iden­ti­fi­zie­ren (57 Prozent).

Bedenken bei der Einführung generativer KI

Fast alle Füh­rungs­kräf­te, die an der Stu­die teil­ge­nom­men haben, gaben an, dass sie die neue Tech­no­lo­gie ein­set­zen wol­len, auch wenn sie sich mit den Beden­ken hin­sicht­lich ihrer ver­ant­wor­tungs­vol­len Nut­zung aus­ein­an­der­set­zen müs­sen. Es haben fast drei Vier­tel der glo­ba­len Füh­rungs­kräf­te Sor­gen, dass even­tu­ell in der gene­ra­ti­ven KI ver­an­ker­te Vor­ur­tei­le sich auch in den Ergeb­nis­sen wider­spie­geln und so die Genau­ig­keit der Erkennt­nis­se beein­träch­ti­gen kön­nen. Über 90 Pro­zent beto­nen, wie wich­tig es ist, demo­gra­fi­sche und ideo­lo­gi­sche Vor­ur­tei­le zu besei­ti­gen, um ver­trau­ens­wür­di­ge Ergeb­nis­se zu gewährleisten.

Die größ­ten Her­aus­for­de­run­gen oder Beden­ken kon­zen­trie­ren sich auf mög­li­che Unge­nau­ig­kei­ten in KI-gene­rier­ten Daten (49 Pro­zent), Daten­si­cher­heit und Daten­schutz­ri­si­ken (46 Pro­zent) sowie die Kom­ple­xi­tät der Inte­gra­ti­on in bestehen­de Syste­me (43 Prozent).