Unternehmenserfolg steigern mit ESG-Strategien

Wie kön­nen KMU ihre Unter­neh­mens­kul­tur in öko­lo­gi­scher und sozia­ler Hin­sicht ver­bes­sern und wie wir­ken sich geleb­te Nach­hal­tig­keit und sozia­le Ver­ant­wor­tung auf den Unter­neh­mens­er­folg aus? Eine Stu­die des Zen­trums für Arbeit­ge­ber­at­trak­ti­vi­tät (ZEAG) hat Schlüs­sel­be­rei­che iden­ti­fi­ziert, in denen Chan­cen und Hand­lungs­be­darf bestehen.

In Betrieben mit ausgeprägtem Diversitätsklima fühlen sich Beschäftigte weniger emotional erschöpft. Abbildung: Fauxels, Pexels
In Betrie­ben mit aus­ge­präg­tem Diver­si­täts­kli­ma füh­len sich Beschäf­tig­te weni­ger emo­tio­nal erschöpft. Abbil­dung: Fau­xels, Pexels

Die Stu­die des ZEAG in Zusam­men­ar­beit mit der Uni­ver­si­tät St. Gal­len hat öko­lo­gi­sche und sozia­le Fak­to­ren unter Berück­sich­ti­gung gel­ten­der und zuletzt ver­schärf­ter ESG-Kri­te­ri­en unter­sucht. Das wich­tig­ste Ergeb­nis der Stu­die lau­tet: Eine merk­lich öko­lo­gisch ori­en­tier­te Füh­rung stei­gert die Mit­ar­bei­ter­zu­frie­den­heit und Unter­neh­mens­lei­stung um 20 bzw. 21 Pro­zent. Bis­her schrei­ben sich jedoch ledig­lich sechs Pro­zent der Fir­men ein sol­ches Füh­rungs­kli­ma auf die Fah­ne. Zudem füh­len sich Beschäf­tig­te in Betrie­ben mit einem aus­ge­präg­ten Diver­si­täts­kli­ma 30 Pro­zent weni­ger emo­tio­nal erschöpft. Bereits 48 Pro­zent der Stu­di­en­teil­neh­men­den emp­fin­den das Diver­si­täts­kli­ma als beson­ders stark.

Konkrete Nachhaltigkeitsziele definieren

Ins­ge­samt haben 26 Pro­zent der klei­nen und mitt­le­ren Unter­neh­men (KMU) zwar Nach­hal­tig­keits­richt­li­ni­en eta­bliert, aller­dings defi­nier­ten nur zehn Pro­zent kon­kre­te Nach­hal­tig­keits­zie­le. Dabei atte­stie­ren sich 44 Pro­zent der Teil­neh­mer ein stark aus­ge­präg­tes öko­lo­gi­sches Mind­set. Hier lässt die Mehr­heit der Fir­men Chan­cen im Hin­blick auf emo­tio­na­le Mit­ar­bei­ter­bin­dung lie­gen: Die­se steigt durch öko­lo­gisch ori­en­tier­tes Lea­der­ship um 17 Pro­zent, heisst es in der Studie.

Mit Blick auf die sozia­le Ver­ant­wor­tung ste­hen die mei­sten Unter­neh­men bes­ser da: 37 Pro­zent der Beschäf­tig­ten erle­ben gesun­de Füh­rung, 39 Pro­zent eine gute Work-Life-Balan­ce. 26 Pro­zent der KMU eta­blier­ten bereits Ange­bo­te für die Unter­stüt­zung bei der Kin­der- und Senio­ren­be­treu­ung, 23 Pro­zent bie­ten ihren Mit­ar­bei­ten­den die Mög­lich­keit, einen bezahl­ten Tag pro Jahr für ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment zu nehmen.

Sechs zentrale Handlungsfelder für Unternehmen

Um die Attrak­ti­vi­tät als Arbeit­ge­ber sowie die Zufrie­den­heit der Mit­ar­bei­ten­den wei­ter zu stei­gern, haben die Stu­di­en­ma­cher sechs Hand­lungs­fel­der für KMU definiert.

#1 Zie­le ver­an­kern: Die Fest­le­gung kla­rer stra­te­gi­scher Nach­hal­tig­keits­zie­le ist ent­schei­dend, um Mit­ar­bei­ten­de auf den neu­en Kurs aus­zu­rich­ten und sicher­zu­stel­len, dass öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit Bestand­teil der Unter­neh­mens­stra­te­gie wird.

#2 Ver­hal­ten för­dern: Ein diver­ses Schu­lungs­an­ge­bot zu ESG-The­ma­ti­ken zahlt auf Bewusst­sein und Wis­sen der Mit­ar­bei­ten­den ein.

#3 Nach­hal­tig­keit vor­le­ben: Indem sich die Füh­rungs­ebe­ne kli­ma­freund­lich ver­hält, befeu­ert sie die Umset­zung der Nach­hal­tig­keits­zie­le durch die Mitarbeitenden.

#4 Mass­nah­men erwei­tern: Ein posi­ti­ves Diver­si­täts­kli­ma ver­bes­sert die Gesund­heit der Mit­ar­bei­ten­den und Füh­rungs­kräf­te um acht Pro­zent. Mass­nah­men wie Diver­si­täts­work­shops begün­sti­gen den Austausch.

#5 Gesund füh­ren: Mit­ar­bei­ten­de füh­len sich in Fir­men mit gesun­der Füh­rung um acht Pro­zent vita­ler als sol­che, die von ihren Arbeit­ge­bern wenig phy­si­sche und psy­chi­sche Unter­stüt­zung erhalten.

#6 Sozi­al enga­gie­ren: Ange­bo­te für Kin­der- und Senio­ren­be­treu­ung sowie bezahl­te Tage für ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment wir­ken sich auf das Wohl­be­fin­den der Mit­ar­bei­ten­den aus: Die emo­tio­na­le Abge­schla­gen­heit lässt um je sie­ben und vier Pro­zent nach.

 

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