Mit dem Kreislaufmodell „Circle for Contract“ bietet der Schweizer Möbelhersteller Vitra Geschäftskunden die Möglichkeit, wiederaufbereitete Möbel für Büros und öffentliche Räume einzusetzen. Eines der ersten Projekte in der Schweiz ist die Schule für Gestaltung Bern und Biel (SfG BB).

Die 1971 gegründete Hochschule bildet an ihren zwei Standorten rund 3’500 Schülerinnen, Studierende und Kursteilnehmer in gestalterisch-künstlerischen, -technischen und -handwerklichen Berufen und Weiterbildungen aus. Das Hauptgebäude in Bern wird nun umfassend saniert, weshalb die Schule für zehn Jahre ein Provisorium im Bernapark, einem ehemaligen Industrieareal, bezogen hat. Den Umzug wollte die SfG BB nutzen, um die Schule und Bildung neu zu denken.

Flexible Arbeitsräume im Mittelpunkt
Zu Beginn des Projekts wurde Vitra hinzugeholt, um die konzeptionellen Leitgedanken aus den Lehr- und Unterrichtsräumen auf die Arbeitsbereiche zu übertragen und den Veränderungsprozess aktiv zu begleiten. Ziel war es, im Unterricht neue Flexibilität zu ermöglichen und diese auch in die Arbeitsräume der Lehrpersonen zu übertragen. Fachübergreifender Austausch sollte gefördert und mehr Schnittstellen zwischen Studierenden, Lehrpersonen und Mitarbeitenden geschaffen werden. Zudem sollte ausreichend Stauraum entstehen, denn Arbeit und Wissen sollten sichtbar werden.

Räume mit nachhaltigen und zirkulären Möbeln
Vitra und die Hochschule erkannten bei der engen Zusammenarbeit ihr gemeinsames Interesse an Nachhaltigkeitsthemen und so wurde der Auftrag um Planungs- und Umsetzungsaufgaben erweitert. Sie entwickelten ein Möblierungskonzept, das eigene gebrauchte Möbel der SfG BB, externe gebrauchte Möbel, neu zu beschaffende Möbel sowie Mietmöbel kombinieren sollte. Die Möbel sollten die Historie der Räume der alten Kartonfabrik zur Geltung bringen, dafür war eine starke kuratorsiche Handschrift gefragt. So entstand eine inspirierende und funktionale Lehr- und Lernumgebung, die alle gesetzten Ziele erfüllt.

Projekte mit Kreislaufprodukten stärken
Tim Reusch, Head Of Consulting & Planning Studio bei Vitra: „Die Stärke dieses Projekts liegt in der intensiven Zusammenarbeit mit der Schule: Beratung, Konzeption und Kunde haben Hand in Hand gearbeitet, um eine Lösung zu realisieren, die sowohl gestalterisch als auch nachhaltig neue Massstäbe setzt. Der hohe Anteil an Kreislaufprodukten, den wir so erreichen konnten, macht das Projekt zu einem echten Zukunftsmodell.“ Roger Spindler, Direktor Schule für Gestaltung Bern und Biel: „Kreislaufwirtschaft betrifft uns auf verschiedene Weisen und ist unsere Verantwortung. Sie wird bei uns gelehrt und praktiziert. Daher konnte dieses Thema bei der Gestaltung des Bernapark eine zentrale Rolle spielen.“
