Die Büroarbeitswelt im Wandel

Unser Leben ver­än­dert sich rasant und mit ihm die Arbeits­welt. Was heu­te modern ist, gilt mor­gen manch­mal als über­holt. Die Cul­tu­re-Chan­ge-Exper­tin Susan­ne Buss­hart stellt sechs Trends vor, die die Office-Welt in den näch­sten Mona­ten mass­geb­lich beein­flus­sen dürften.

Das Office ist beständig im Wandel. Kreativität und Kommunikation sind gefragter denn je. Abbildung: Jacob Busshart
Das Office ist bestän­dig im Wan­del. Krea­ti­vi­tät und Kom­mu­ni­ka­ti­on sind gefrag­ter denn je. Abbil­dung: Jacob Busshart

#1 Hybrides Arbeiten ist gekommen, um zu bleiben

Nach der Pan­de­mie wer­den wir zum gros­sen Teil im hybri­den Arbeits­mo­dus blei­ben. Fast jeder Mit­ar­bei­ten­de wünscht sich, zwei bis drei Tage in der Woche im Büro zu arbei­ten. Aller­dings ver­än­dern sich die Vor­zei­chen. Im Office steht immer mehr die Mensch­lich­keit im Mit­tel­punkt, denn hier geht es in Zukunft vor allem um das Zusam­men­tref­fen mit den Kol­le­gen. Das Wohl­ge­fühl tritt wei­ter in den Vor­der­grund. Schliess­lich soll­te es im Büro min­de­stens genau­so schön sein wie zu Hause.

#2 Selbstbestimmt ist die neue Hierarchie

Immer mehr Men­schen wol­len und dür­fen heu­te schon selbst­be­stimmt arbei­ten. Mit­ar­bei­ten­de hin­ter­fra­gen spä­te­stens seit der Zeit des Home­of­fice ihren Sta­tus als Fest­an­ge­stell­te. Auch ört­lich möch­te der Mensch unge­bun­de­ner sein. Wie wirkt sich das auf die Räu­me aus? Chefs sit­zen immer öfter in der Flä­che, also irgend­wo zwi­schen den Mit­ar­bei­ten­den. Silos wer­den wei­ter auf­ge­löst. Hier­ar­chie-Ebe­nen erüb­ri­gen sich zuneh­mend. Der Chef­ses­sel ist kein Sta­tus­sym­bol mehr.

#3 Kunden lösen Silos in Unternehmen auf

Frü­her war der Kun­de König. Dann rück­te immer mehr der Mensch an sich in den Mit­tel­punkt und damit auch die Mit­ar­bei­ten­den. Aber benö­ti­gen wir im Unter­neh­men nicht bei­des: zah­len­de Kun­den und gute Mit­ar­bei­ten­de? Auch Kun­den fin­den es gross­ar­tig, wenn unse­re Fir­men schö­ne Büro­kon­zep­te und anspre­chen­de Räu­me haben. Rückt der Kun­de in den Mit­tel­punkt, müs­sen sich die Silos in Unter­neh­men auf­lö­sen. Zumin­dest wenn der Kun­de eine naht­lo­se Cus­to­mer-Expe­ri­ence haben soll, geht es nicht mehr anders.

#4 Smart-Office-Evolution 2.0

Die Digi­ta­li­sie­rung hat durch die Pan­de­mie einen gros­sen Boost erlebt. Nun zie­hen auch künst­li­che Intel­li­genz, IoT und maschi­nel­les Ler­nen immer mehr in die Büros ein. Vor Smart Office muss kei­ner Angst haben, schliess­lich hilft die Sen­so­rik uns wei­ter. Sie sagt uns, wann es Zeit ist, sich zu bewe­gen. Sie ist auch für das Unter­neh­men gut, denn die­ses spart bei Strom, Was­ser, Rei­ni­gung und Müll. Für unse­re Umwelt also ein Rie­sen­ge­winn. Aus­ser­dem erhö­hen wir unse­re Effizienz.

#5 Der flexible Raum macht das Office aus

Frü­her wur­de ein rie­si­ger Mee­ting­tisch in Kon­fe­renz­räu­me gestellt. Dort muss­ten nur noch Stüh­le zwi­schen Wand und Tisch pas­sen. Heu­te ist das anders: Man möch­te Wän­de beschrei­ben, springt auf und arbei­tet an der Wand, erklärt Sach­ver­hal­te. Men­schen brau­chen mehr Raum, sind inter­ak­ti­ver. So wer­den die Tische klei­ner, fle­xi­bler, die Wand­flä­che wird mit ein­be­zo­gen und mit allen Arbeits­mo­da­li­tä­ten aus­ge­stat­tet. Zugleich braucht es aber auch klei­ne Cubes oder Kabi­nen für den kon­zen­trier­ten Rückzug.

#6 Multispace und flexibles Arbeiten gehen fast überall

Der Mit­tel­stand hat erkannt, dass attrak­ti­ve Arbeits­um­fel­der wich­tig sind, um Spe­zia­li­sten zu hal­ten und Talen­te zu fin­den. So wer­den in inno­va­ti­ven Fir­men aktu­ell gros­se Hal­len umge­baut. Mul­ti­space rückt in den Mit­tel­stand und des­sen Arbeits­räu­me ein. Damit erhö­hen sich Effi­zi­enz und Zufrie­den­heit. In vie­len Berei­chen, von denen man zunächst dach­te, dass sie kein fle­xi­bles Arbei­ten ermög­li­chen kön­nen, haben wir unter Coro­na dazugelernt.

Abbildung SBCdigitalSusan­ne Busshart,

Beglei­te­rin für Chan­ge und digi­ta­le Transformation,
sbcdi­gi­tal GmbH.

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