Automatisierung und KI heben die Bedeutung von Soft Skills

Die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on bekommt mit auto­ma­ti­sier­ten Arbeits­pro­zes­sen und KI wei­te­re Upgrades. Die Exper­ten des Soft­ware­her­stel­lers Expen­sya benen­nen drei Soft Skills, die jedoch nicht so bald durch KI ersetzt werden.

KI und Automatisierung werden zahlreiche Office-Tätigkeiten ersetzen. Dadurch steigt die Bedeutung von Soft Skills. Abbildung: Steve Johnson, Unsplash
KI und Auto­ma­ti­sie­rung wer­den zahl­rei­che Office-Tätig­kei­ten erset­zen. Dadurch steigt die Bedeu­tung von Soft Skills. Abbil­dung: Ste­ve John­son, Unsplash

Auch wenn die Redu­zie­rung der Jobs in gewis­sen Berufs­zwei­gen nicht zu leug­nen ist: Par­al­lel wer­den sie durch eine stei­gen­de Nach­fra­ge in ande­ren Beru­fen aus­ge­gli­chen. Laut der Stu­die „Die Jobs der Zukunft“ von Deloit­te wird es bis 2035 1,3 Mil­lio­nen mehr Jobs geben als heu­te. Die­ser Zuwachs gilt beson­ders für Beru­fe in den Berei­chen Gesund­heit, Bil­dung und Manage­ment. Aber auch krea­ti­ve Beru­fe, die intel­lek­tu­el­le Fähig­kei­ten erfor­dern, blei­ben relevant.

Wie KI die Arbeit menschlicher macht

Der Begriff New Work könn­te bald durch den Begriff New Skills ergänzt wer­den. Denn neue Arbeits­wei­sen for­dern Kom­pe­ten­zen, die bis dato nicht ganz so pro­mi­nent im Fokus stan­den. Auch wenn es zunächst wider­sprüch­lich klin­gen mag: KI könn­te die Arbeit mensch­li­cher machen. Wer sich durch enor­me Daten­men­gen und kom­pli­zier­te Ver­trä­ge kämp­fen muss, um einen klei­nen Absatz zu fin­den, weiss, wovon die Rede ist.

Welche Fähigkeiten werden verdrängt?

Manu­el­les Ein­tip­pen, Archi­vie­rung von Papier­do­ku­men­ten und klas­si­sche Akten­ord­ner, die viel Platz ein­neh­men, gehö­ren wohl bald der Ver­gan­gen­heit an. Durch Doku­men­ten­ma­nage­ment­sy­ste­me, digi­ta­les Ver­trags­ma­nage­ment und digi­ta­le Buch­hal­tungs­soft­ware wer­den essen­zi­el­le Arbeits­pro­zes­se effi­zi­en­ter. Mit­hil­fe von elek­tro­ni­schen Signa­tu­ren ent­fal­len aus­ser­dem Pro­ble­me, die durch ört­li­che Distanz ent­ste­hen. Die Welt wird folg­lich immer ver­netz­ter und dynamischer.

Soft Skills, bei denen KI an ihre Grenzen stösst

Krea­ti­vi­tät: Com­pu­ter­pro­gram­me sind gut dar­in, eine Rei­he von Optio­nen vor­zu­schla­gen, aber sie sind nicht in der Lage, eine qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge, krea­ti­ve Aus­wahl zu tref­fen. KI kann zwar neue Ideen und Lösun­gen auf der Grund­la­ge vor­han­de­ner Daten her­vor­brin­gen, hat aber nicht die nöti­gen Fähig­kei­ten, um über den Tel­ler­rand hin­aus­schau­en und ori­gi­nel­le Ideen zu ent­wickeln. Das liegt dar­an, dass KI auf Algo­rith­men und Mustern basiert, wäh­rend die mensch­li­che Krea­ti­vi­tät von Intui­ti­on, Inspi­ra­ti­on und Vor­stel­lungs­kraft bestimmt wird. Daher kann KI zwar ein wert­vol­les Werk­zeug sein, um den mensch­li­chen Ein­falls­reich­tum zu ergän­zen, sie kann ihn aller­dings nie­mals ersetzen.

Empa­thie: Auch wenn Fort­schrit­te in Rich­tung affek­ti­ves Com­pu­ting gemacht wer­den, sind wir noch weit von einer Tech­no­lo­gie ent­fernt, die mensch­li­che Emo­tio­nen wirk­lich erken­nen und ange­mes­sen dar­auf reagie­ren kann. Daher ist es unwahr­schein­lich, dass Tätig­kei­ten, die Ein­füh­lungs­ver­mö­gen erfor­dern, in abseh­ba­rer Zeit an die Tech­nik aus­ge­la­gert wer­den. KI kann mensch­li­che Bezie­hun­gen oder sozia­le Inter­ak­tio­nen nicht erset­zen, da sie nicht über einen emo­tio­na­len Erfah­rungs­schatz verfügt.

Stra­te­gi­sches Den­ken: In der Geschäfts­welt wer­den Mar­ke­ting­mass­nah­men und Ähn­li­ches immer häu­fi­ger auto­ma­ti­siert. So kön­nen Pro­gram­me genutzt wer­den, die jeden Tag zu einer bestimm­ten Uhr­zeit einen Tweet ver­sen­den. Das kann zwar eine enor­me Zeit­er­spar­nis bedeu­ten, aber Auto­ma­ti­sie­rungs­tools sind eben nur das: Tools. Sie bie­ten nicht die Gesamt­stra­te­gie, die erfor­der­lich ist, um den ein­zel­nen Auf­ga­ben Bedeu­tung und Rele­vanz zu ver­lei­hen. Egal, wie fort­schritt­lich KI auch sein mag, es wer­den immer Men­schen gebraucht, um Urtei­le und kri­ti­sche Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, um in bestimm­ten Situa­tio­nen „nach Gefühl“ zu entscheiden.