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Mal schnell nebenbei ein neues Produkt designen und auf den Markt bringen? Das ist in der Regel nicht ganz so einfach. Heidi Bieri von Pelikan lädt zu einer kleinen Reise ein: von der Idee über die Umsetzung bis zum fertigen Schreibgerät im Laden.
Nun sitze ich also wortwörtlich in der Tinte mit „meinen Tintenrollern“. Mein Chef hat mich gebeten, etwas über die Entstehung unserer nachhaltigen Tintenroller zu schreiben. Denn die normalen Produkt-Verherrlichungen seien doch langweilig – niemand wolle sie lesen. Wir möchten keine Produktwerbung machen, nicht aufzählen, wie toll das Produkt ist, sondern etwas Interessantes erzählen ... hmmm ... also gut.
Die Geburt eines Produkts
Ich schreibe Ihnen also von der Geburt meiner „recycelten Babys“. Entstanden sind sie an heissen und vom Virus geprägten Tagen im Juli 2020. Die Rede ist von Tintenrollern, hergestellt aus recyceltem Kunststoff. Das Besondere daran? Die Kappe und der Schaft sind zu 100 Prozent aus recyceltem Material, und das Konzept entstand in der Schweiz. Die Idee dahinter? Den Nerv der Zeit zu treffen und auch in unserer Branche ein nachhaltiges Produkt anzubieten. Ausserdem sollte es den häufig geäusserten Kundenwünschen und -anfragen gerecht werden, dass ein Tintenroller mit Standard-Tintenpatronen zu befüllen sein sollte.
Mit Nachhaltigkeit zum Verkaufserfolg
Gemäss Wikipedia ist etwas nachhaltig, wenn es dauerhaft, langlebig, umweltverträglich oder auch vernünftig ist. Vernünftig kann ein nachhaltiges Produkt nur dann sein, wenn es auch verkauft werden kann. Sonst ist es einfach nur fehl am Platz wie ein T-Bone-Steak im veganen Lädeli … Wie wird es aber zu einem Verkaufserfolg?
Welche Motive gefallen, was sind die Trendfarben?
Eigentlich ganz einfach, oder? Es muss der Zielgruppe gefallen, denn die Schulkids lieben ökologische Produkte. Es muss aber auch trendy sein, dann wird es „safe“ gekauft. Nun aber zurück zu diesem vom Lockdown geprägten Sommer, welcher mich mit dem Virus #unbedingtherausfindenwasdiejungensuperfinden infizierte. Glücklicherweise mangelte es schweizweit nicht an Kids im zielgruppenrelevanten Alter, um eine Umfrage zu starten. Denn das Reisen war ja aus gegebenen Gründen zu dieser Zeit nicht gerade die Freizeitbeschäftigung Nummer eins.
Top-Themen: Meer und Dschungel
Relativ schnell war klar, dass sich die Themen Meer und Dschungel durchsetzen würden. Die Frage nach den Farben wurde spätestens nach dem Besuch einer Trendmesse im Herbst bestätigt. Alles Weitere ergab sich (fast) von selbst. Es benötigte nur noch den grossen Austausch mit dem gesamten Team: inklusive Abstimmungen, dem Testen des Materials und der Prüfung der Qualität. Das war aber natürlich noch längst nicht alles. Es gab noch weitere Jobs zu erledigen, die mit viel Arbeit verbunden waren: Kreation von Verpackung, Präsentationsmöglichkeiten und und und. Die Produktion in Europa verlief komplikationsfrei. Et voilà: Seit März sind die recycelten Pina-Colada-Kids in den Läden und warten darauf, laufen zu lernen, respektive schöne Zeilen zu schreiben. Ob sie vielleicht sogar nachhaltige Geschwister bekommen? Zu wünschen wäre es ...
Heidi Bieri, Marketing und Gestaltung, |