Büromöbel mieten liegt im Trend. Selbst der schwedische Möbelriese Ikea bietet mittlerweile entsprechende Modelle an. Im Interview schildert Simona Crivelli, Pressesprecherin von Ikea Schweiz, die ersten Erfahrungen mit dem Pilotversuch.
Büroblog Schweiz: Frau Crivelli, seit wann lassen sich bei Ikea in der Schweiz Büromöbel mieten?
Simona Crivelli: Ab Ende Juni letzten Jahres konnten sich insgesamt zwanzig Firmen bewerben, bei unserem Pilotversuch mitzumachen. Unser Angebot richtet sich vorerst an KMU und Start-ups, also Firmenkunden.
Wie kam es dazu?
Im September 2018 hat Jesper Brodin, der CEO der Ingka-Gruppe, unserer Konzernmutter, öffentlich gemacht, dass Ikea ein Vermietungskonzept für unterschiedliche Anspruchsgruppen anbieten möchte – etwa für Expats, Studenten, Familien oder Firmen. Nun ist man seit einigen Monaten in verschiedenen Ländern daran, diese Tests vorzubereiten und zu lancieren. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir in der Schweiz die Möglichkeit haben, bei dieser Initiative an vorderster Front mitzuwirken.
Wie funktioniert das konkret?
Wir bieten kleinen Geschäftskunden fertig gebündelte Möbelpakete für Arbeitsplätze und Besprechungsräume – inklusive aller Services wie Lieferung und Montage. Die Kunden sparen hohe Anfangskosten und können das Mietverhältnis nach Ablauf der Mindestlaufzeit von zwölf Monaten kurzfristig beenden. Für uns ist aber vor allem der Kreislaufgedanke dieses Modells interessant. Die Produkte werden nach einer Vermietung nicht entsorgt, sondern mehrfach wiederverwertet. So werden langfristig die vermieteten Möbel zu Rohstoffen für Produkte aus rezylierten Materialien.
Was kostet das?
Unser günstigstes Arbeitsplatzpaket kostet im ersten Jahr 66 Schweizer Franken im Monat. Enthalten sind ein Arbeitsstuhl, ein Schreibtisch, ein Schrank und ein Caddy. Das teuerste unserer sechs Pakete beinhaltet einen höhenverstellbaren Schreibtisch, einen Drehstuhl mit Armlehnen, einen Schrank und ein Schubladenelement auf Rollen. Es kostet zunächst 125,30 Schweizer Franken im Monat. Lieferung, Montage und Abholung sind kostenfrei. Nach der Vermietung kann die Kombination aber auch gekauft werden.
Wie sind Ihre ersten Erfahrungen?
Grundsätzlich ist das Interesse am Konzept gross und das Feedback sehr gut. Manche Firmen wünschen sich allerdings mehr Flexibilität im Angebot und möchten gern aus dem gesamten Ikea-Sortiment auswählen können.
Was passiert mit den zurückgegebenen Möbeln?
Sie werden erneut vermietet oder nach Ablauf der Nutzungsdauer als Rohstoff für die Herstellung neuer Produkte aus rezyklierten Materialien genutzt.
Vielen Dank.
Die Fragen stellte Robert Nehring.