Pause machen wie die Profis – auch im Homeoffice

Es ist kein Zei­chen von Faul­heit, wenn ent­spannt im Home­of­fice Pau­se gemacht wird. Ganz im Gegen­teil: Es zeugt von Pro­fes­sio­na­li­tät. Wie Sie das wich­ti­ge Abschal­ten auch zu Hau­se zum festen Bestand­teil Ihres Arbeits­tags machen kön­nen, erklärt Fern­seh­mo­de­ra­tor und Kar­rie­re­coach Mar­cus Werner.

Profis verbinden im Homeoffice Sport, Kinderbetreuung und Pause. Abbildung: master1305, freepik.com
Pro­fis ver­bin­den im Home­of­fice Sport, Kin­der­be­treu­ung und Pau­se. Abbil­dung: master1305, freepik.com

Es gilt als einer der gröss­ten Feh­ler über­mo­ti­vier­ter Kraft­sport­an­fän­ger: Jeden Tag ins Fit­ness­stu­dio ren­nen und alles trai­nie­ren. Denn da die Mus­keln hier kei­ne Zeit haben, sich nach star­ker Bean­spru­chung zu rege­ne­rie­ren, kön­nen sie beim näch­sten Mal kei­ne Höchst­lei­stung brin­gen. Der Trai­nings­er­folg bleibt aus. Die­sen Effekt erle­ben wir auch im Home­of­fice. Wer nicht dafür sorgt, dass sich die kör­per­ei­ge­nen Bat­te­rien wie­der auf­la­den, ver­liert an Effi­zi­enz, macht mehr Feh­ler und muss gegen abfal­len­de Moti­va­ti­on anrackern. Das bringt weder Spass noch Erfolg. Beher­zi­gen Sie des­halb die­se Tipps.

#1: Pausensystem mit dem Team vereinbaren

Was, wenn ich ange­ru­fen wer­de und nicht dran­ge­he? Den­ken die ande­ren womög­lich, ich gön­ne mir heim­lich einen hal­ben Tag frei? Spre­chen Sie im Team ganz offen dar­über: Ist es okay, zwi­schen­durch schnell einen Liter Milch zu kau­fen und sich für fünf Minu­ten im Gar­ten die Füs­se zu ver­tre­ten? Wenn sich dar­in alle einig sind, muss kei­ner Angst haben, ertappt zu wer­den. Genies­sen Sie gemein­sam die Vor­tei­le des Home­of­fice. Und ganz wich­tig: Eini­gen Sie sich auf ein Mit­tags­pau­sen-System. Etwa so: Das Zeit­fen­ster von 12:30 bis 14 Uhr ist der Home­of­fice-Pau­sens­lot. Da kann jeder fle­xi­bel 45 Minu­ten Pau­se machen. In die­sen 90-Minu­ten-Slot wer­den kei­ne Tele­fon­ter­mi­ne gelegt. Wer nicht erreich­bar ist, wird spä­ter noch ein­mal kon­tak­tiert (und muss nicht zurück­ru­fen). Stel­len Sie im Chat­pro­gramm Ihren Sta­tus auf abwe­send. Und im Zwei­fel: Han­dy auf Flugmodus.

#2: Das Büro gedanklich verlassen – auch zu Hause

Nicht jeder hat daheim einen Büro­raum zur Ver­fü­gung, den er in sei­ner Pau­se ver­las­sen kann. Oft ist das Wohn­zim­mer das Büro, der Ess­tisch der Schreib­tisch. Läu­ten Sie in die­sem enge­ren Umfeld dann sym­bo­lisch die Pau­se ein. Etwa, indem Sie den Lap­top zuklap­pen und Musik anma­chen. Viel­leicht kön­nen Sie ja auch am Couch­tisch essen. Mit dem Rücken zu den Akten­ber­gen. Aber sit­zen Sie nicht mit der Gabel in der lin­ken Hand und tip­pen mit dem rech­ten Zei­ge­fin­ger, um noch schnell etwas fer­tig zu machen. Effi­zi­en­ter ist es, eins nach dem ande­ren zu erledigen.

#3: Privates Mini-Gym für die Pause zu Hause

Dass bei der Arbeit im Home­of­fice der Weg in die Fir­ma weg­fällt, bedeu­tet lei­der, dass wir uns weni­ger bewe­gen. Selbst die drei Stock­wer­ke Trep­pen­lau­fen zur Kan­ti­ne fal­len weg. Das sum­miert sich. Sor­gen Sie für Ersatz. Sinn macht, was auf den ersten Blick nicht gera­de wie eine gros­se Sport­ein­heit wirkt. Ein klei­nes Drei-Minu­ten-Schul­ter-und-Nacken-Trai­ning mit Fit­ness­bän­dern aus Gum­mi, zehn Minu­ten auf einen Mini-Step­per, ein paar Dehn­übun­gen mit der Fas­zi­en­rol­le auf der Yoga­mat­te. Das alles lässt sich unterm Sofa ver­stau­en. Und Sie füh­len sich anschlie­ßend wie vom Büro­stuhl erlöst.

Die Home­of­fice-Pau­se bie­tet viel mehr Poten­zi­al zur kom­for­ta­blen Erho­lung als die Pau­se im Kan­ti­nen­tru­bel. Wir müs­sen sie nur kon­se­quent nutzen.

Abbildung: Herby Sachs
Abbil­dung: Her­by Sachs

Mar­cus Werner,

Fern­seh­mo­de­ra­tor, Kar­rie­re- und Kommunikationscoach.

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