Team- und Zusammenarbeit im Umbruch

Vie­le Teams in den Unter­neh­men ste­hen aktu­ell vor der Her­aus­for­de­rung, sich selbst und ihre Zusam­men­ar­beit neu zu defi­nie­ren, um ihre Lei­stungs­fä­hig­keit zu bewah­ren. So lau­tet ein zen­tra­les Ergeb­nis einer Umfra­ge unter Per­so­nal­ver­ant­wort­li­chen durch die Unter­neh­mens­be­ra­tung Kraus & Partner.

Die Art der Führung beeinflusst die Effektivität und Produktivität von Teams erheblich: Abbildung: Yankrukov; Pexels
Die Art der Füh­rung beein­flusst die Effek­ti­vi­tät und Pro­duk­ti­vi­tät von Teams erheb­lich: Abbil­dung: Yan­kru­kov; Pexels

Team­ar­beit ist in den mei­sten Unter­neh­men gän­gi­ge Pra­xis. Für das Gros von ihnen gilt: Zumin­dest die Kern­lei­stun­gen ihrer Orga­ni­sa­ti­on wer­den heu­te weit­ge­hend in bereichs- oder zuwei­len sogar unter­neh­mens­über­grei­fen­der Team­ar­beit erbracht. Des­halb erach­ten vie­le Unter­neh­men das Ver­bes­sern der Team­ar­beit als einen zen­tra­len Schlüs­sel zum Erhö­hen ihrer Performance.

In einer Umfra­ge woll­te die Unter­neh­mungs­be­ra­tung Kraus & Part­ner in Erfah­rung brin­gen, wie zufrie­den die Unter­neh­men aktu­ell mit der Team­ar­beit in ihrer Orga­ni­sa­ti­on sind, wel­che Fak­to­ren aus ihrer War­te zu einer Dys­funk­tio­na­li­tät von Teams füh­ren und wie stark sich die Fak­to­ren Füh­rung und Kul­tur aus Sicht der Per­so­nal­lei­tun­gen auf die Team-Per­for­mance aus­wir­ken. An der Online-Befra­gung, die der Unter­su­chung zugrun­de liegt, nah­men 71 Per­so­nal­ver­ant­wort­li­che von Unter­neh­men mit mehr als 500 Mit­ar­bei­ten­den teil.

Bei Team-Performance besteht noch Luft nach oben

In der Online-Befra­gung wur­den die Per­so­nal­ver­ant­wort­li­chen unter ande­rem gebe­ten, die aktu­el­le Per­for­mance ihrer Teams zu bewer­ten. Das Ergeb­nis war: Die Team-Per­for­mance wird von den Befrag­ten gemit­telt mit etwa zwei Drit­teln des Maxi­mal­werts (6,58 von 10) bewer­tet. Dies führt die Stu­di­en­ma­cher zu die­ser Schluss­fol­ge­rung: Die mei­sten Unter­neh­men haben bereits eine recht hohe Rou­ti­ne in der Team­ar­beit ent­wickelt. Bei der Per­for­mance ihrer Teams besteht aus Sicht der Per­so­nal­ver­ant­wort­li­chen aber noch Luft nach oben. Dies bestä­ti­gen ihre Ant­wor­ten auf die Fra­ge: „Wie hoch schät­zen Sie die Pro­duk­ti­vi­tät Ihrer Teams ein?“ Sie zei­gen, dass die Pro­duk­ti­vi­tät (Mit­tel­wert: 6,71) und Per­for­mance der Teams etwa gleich bewer­tet wer­den. Das legt die Ver­mu­tung nahe: Die Pro­duk­ti­vi­tät ist der zen­tra­le Fak­tor beim Bewer­ten der Team-Performance.

Oft fehlen Tools zum Bewerten der Performance

Das Gros der Befrag­ten ist zudem der Auf­fas­sung, dass die Team­mit­glie­der ihre indi­vi­du­el­le und kol­lek­ti­ve Lei­stung weit­ge­hend rea­li­stisch ein­schät­zen (Mit­tel­wert: 6,07). Dies deu­tet auf einen recht hohen Rei­fe­grad der Team­mit­glie­der hin. Aus­ser­dem auf ein bei ihnen vor­han­de­nes Bewusst­sein, dass die Lei­stung ihres Teams letzt­lich an des­sen Pro­duk­ti­vi­tät gemes­sen wird und die Team-Per­for­mance durch­aus noch gestei­gert wer­den könnte.

Dies über­rascht etwas, da die Befra­gungs­teil­neh­mer die Qua­li­tät der „Tools“ in ihrem Unter­neh­men zur objek­ti­ven Beur­tei­lung der Lei­stung von Teams nur mit einem Mit­tel­wert vom 4,31 bewer­ten. Das deu­tet dar­auf­hin, dass die mei­sten Füh­rungs­kräf­te fak­tisch kei­ne objek­ti­ven Kri­te­ri­en zum Beur­tei­len der Team­lei­stung haben, son­dern hier­bei weit­ge­hend auf ihre sub­jek­ti­ve Wahr­neh­mung vertrauen.

Führung und Kultur beeinflussen die Performance stark

Als die zen­tra­len Ein­fluss­fak­to­ren für die Per­for­mance von Teams erach­ten die Befra­gungs­teil­neh­mer die Füh­rung und Unter­neh­mens­kul­tur. Auf­fal­lend dabei ist, dass die Rele­vanz der Unter­neh­mens­kul­tur (Mit­tel­wert: 8,76) sogar noch höher als die der Füh­rung (8,20) ein­ge­stuft wird. Die­ser Befund bedarf einer nähe­ren Betrach­tung, da der Begriff Team im Unter­neh­mens­kon­text nicht ein­deu­tig defi­niert ist. Zum einen bezeich­net er im all­täg­li­chen Sprach­ge­brauch die Mit­ar­bei­ten­den zum Bei­spiel eines Bereichs oder einer Abtei­lung, die unmit­tel­bar einer Füh­rungs­kraft unter­stellt sind. Zum ande­ren aber auch die Mit­glie­der der abtei­lungs- oder bereichs­über­grei­fen­den Pro­jekt- und Arbeits­teams, die gemein­sam eine für den Unter­neh­mens­er­folg rele­van­te Lei­stung erbringen.

Knackpunkt Teamspirit und wechselseitiges Vertrauen

Als den zen­tra­len Fak­tor für eine effek­ti­ve Team­ar­beit erach­ten nahe­zu alle Befrag­ten „wech­sel­sei­ti­ges Ver­trau­en“. Die­ses ist ihres Erach­tens der Schlüs­sel­fak­tor, damit der nöti­ge Team­spi­rit ent­steht, der wie­der­um zu einer hohen Team-Per­for­mance führt – und zwar sowohl bei den unmit­tel­bar einer Füh­rungs­kraft unter­stell­ten Mit­ar­bei­ter­teams als auch den bereichs­über­grei­fen­den Pro­jekt­teams. Im Umkehr­schluss wird man­geln­des Ver­trau­en als die zen­tra­le Ursa­che vie­ler Dys­funk­tio­na­li­tä­ten von Teams gese­hen. Als wei­te­re wich­ti­ge die Team-Per­for­mance sti­mu­lie­ren­de Fak­to­ren wer­den häu­fig genannt:

  • offe­ne und ehr­li­che Kommunikation,
  • Respekt und wech­sel­sei­ti­ge Wertschätzung,
  • Kennt­nis und Iden­ti­fi­ka­ti­on mit den Unternehmenszielen,
  • Kol­le­gia­li­tät,
  • Lei­stungs­be­reit­schaft und -fähigkeit,
  • Ver­än­de­rungs- und Lernbereitschaft.

 

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