Die wichtigsten Ernährungstrends 2022

Vor Kur­zem wur­de der Tag der gesun­den Ernäh­rung began­gen. Der „Trend­re­port Ernäh­rung 2022“ zeigt, was zu einem nach­hal­ti­gen und gesun­den Ess­ver­hal­ten gehört.

Pflanzenbasierte Ernährung ist einer der Top-Trends des Jahres 2022. Abbildung: Ella Olsson, Pexels
Pflan­zen­ba­sier­te Ernäh­rung ist einer der Top-Trends des Jah­res 2022. Abbil­dung: Ella Ols­son, Pexels

1998 wur­de der Akti­ons­tag zum ersten Mal aus­ge­ru­fen. 2022 wer­den in allen deutsch­spra­chi­gen Län­dern über 2‘000 Aktio­nen zum The­ma gesun­des Essen ver­an­stal­tet, die auf­grund von Coro­na über das gan­ze Jahr ver­teilt statt­fin­den. Das The­ma lau­tet: Ernäh­rung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Auch um die­sen Erkran­kun­gen infol­ge eines unge­sun­den Ess­ver­hal­tens vor­zu­beu­gen, hat das Bun­des­zen­trum für Ernäh­rung (BZfE) gemein­sam mit der Wis­sens­platt­form für gesun­de Ernäh­rung Nut­ri­ti­on Hub wich­ti­ge Trends für eine nach­hal­ti­ge und gesun­de Ernäh­rung im Jahr 2022 identifiziert.

#1: Klimafreundliche und nachhaltige Ernährung

Zie­le einer nach­hal­ti­gen Ernäh­rung müs­sen sein:

  • Gesund­heit: Ernäh­rung, die zu einer höhe­ren Lebens­er­war­tung und mehr Wohl­be­fin­den für alle beiträgt.
  • Sozia­les: Sozia­le Min­dest­stan­dards ent­lang der Wert­schöp­fungs­ket­ten müs­sen gewähr­lei­stet werden.
  • Umwelt: Ernäh­rung muss zu den mit­tel- und lang­fri­sti­gen Nach­hal­tig­keits­zie­len passen.
  • Tier­wohl: Muss unter­stützt wer­den, um den sich wan­deln­den ethi­schen Ansprü­chen der Gesell­schaft gerecht zu werden.

#2: Vegane und pflanzenbasierte Ernährung

Die Nach­fra­ge nach pflan­zen­ba­sier­ter und vega­ner Ernäh­rung wird stark zuneh­men. Eine pflan­zen­ba­sier­te Ernäh­rungs­wei­se beinhal­tet einen hohen Anteil pflanz­li­cher Lebens­mit­tel wie Voll­korn­pro­duk­te, Hül­sen­früch­te (Boh­nen, Lin­sen), Nüs­se, Samen, Obst und Gemü­se – und nur weni­ge bis kei­ne tie­ri­schen Pro­duk­te. Bei einer vega­nen Ernäh­rungs­wei­se wer­den tie­ri­sche Lebens­mit­tel kom­plett ver­mie­den: Neben Käse und Milch gilt das auch für Honig und Pro­duk­te mit Gela­ti­ne oder ähn­li­chen tie­ri­schen Inhaltsstoffen.

#3: Digitale Ernährungsberatung

Digi­ta­le Ange­bo­te in der ernäh­rungs­prä­ven­ti­ven und ernäh­rungs­the­ra­peu­ti­schen Bera­tung wer­den stark zuneh­men. Beschleu­nigt wird die­se Ent­wick­lung von der Coro­na-Pan­de­mie, die vie­le Men­schen auf­ge­schlos­se­ner gegen­über digi­ta­len Lösun­gen gemacht hat.

#4: Bewusstsein für gesunde Ernährung

Ernäh­rung wird als zen­tra­ler Bau­stein wahr­ge­nom­men, um lan­ge und gesund zu leben. Vie­le Men­schen reflek­tie­ren ihren Lebens­stil, set­zen ihn mit der Ernäh­rung in Ver­bin­dung und erken­nen den Ein­fluss der Ernäh­rungs­wei­se auf die eige­ne Gesund­heit. Dabei steht im Fokus, woher das eige­ne Essen kommt und wie es die eige­ne Lei­stung posi­tiv beein­flus­sen kann.

Eine ausgewogene Ernährung steigert die Leistungsfähigkeit und fördert die Gesundheit. Abbildung: Alexy Almond, Pexels
Eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung stei­gert die Lei­stungs­fä­hig­keit und för­dert die Gesund­heit. Abbil­dung: Ale­xy Almond, Pexels

#5: Personalisierte Ernährung und Biohacking

Per­so­na­li­sier­te Ernäh­rung geht über all­ge­mei­ne Ernäh­rungs­emp­feh­lun­gen hin­aus und opti­miert den per­sön­li­chen Gesund­heits­sta­tus durch indi­vi­dua­li­sier­te Empfehlungen.

„Bio­hack­ing“ bedeu­tet, über Daten von Selbst­ver­mes­sungs­ver­fah­ren (zum Bei­spiel Blut- und Kör­per­fett­wer­te) die Zusam­men­hän­ge der eige­nen bio­lo­gi­schen Syste­me bes­ser zu ver­ste­hen und zu opti­mie­ren, um fit­ter und gesün­der zu werden.

#6: Convenience Food und gesundes Essen to go

Im Bereich der Aus­ser-Haus-Ver­pfle­gung wird die Kom­bi­na­ti­on aus Nach­hal­tig­keit, Gesund­heit und Genuss wich­ti­ger. Essen to go hat durch die Covid-19-Pan­de­mie eine star­ke Nach­fra­ge erfah­ren. In Gross­städ­ten haben Lie­fer­dien­ste gezeigt, dass Essen auf die schnel­le Tour auch gesund sein kann.

#7: Ernährung für den Darm und Probiotika

Ver­dau­ungs­pro­ble­me sind nicht län­ger ein Tabu-The­ma, es ent­steht ein Bewusst­sein für Darm­ge­sund­heit. Im Jahr 2000 wur­de die erste Publi­ka­ti­on mit dem Begriff „Gut Micro­bio­me“ auf Pub­Med geli­stet. 2010 waren es 95 Ver­öf­fent­li­chun­gen, 2020 bereits 2.693 Publi­ka­tio­nen. Die Rele­vanz des Darms und der Darm­bak­te­ri­en im Zusam­men­hang mit Psy­che und Ernäh­rung, der soge­nann­ten Darm-Hirn-Ach­se, nimmt rasant zu.

Bewusste Ernährung kann sehr klimafreundlich sein. Abbildung: Tabea Mathern
Bewuss­te Ernäh­rung kann sehr kli­ma­freund­lich sein. Abbil­dung: Tabea Mathern

#8: Ernährungsmythen und Falsch-Informationen

Sozia­le Medi­en sind eine mass­geb­li­che Infor­ma­ti­ons­quel­le gewor­den. Gesucht wer­den akti­ve Ori­en­tie­rung und ver­läss­li­che Ernäh­rungs­in­for­ma­tio­nen. Denn bei vie­len Men­schen herrscht mitt­ler­wei­le eine Unklar­heit dar­über, wel­ches Essen noch gesund ist.