Human Resources: Trends für 2022

Wohl­fühl­kul­tur, Zeit­ma­nage­ment, agi­le Trans­for­ma­ti­on und Sinn­haf­tig­keit sind eini­ge der The­men, die 2022 für Per­so­na­ler rele­vant sein wer­den. Hier tei­len Füh­rungs­kräf­te von Mas­h­up Com­mu­ni­ca­ti­ons, Gym­pass, Moss, Tri­ple A, Plan­day und Advo­ser­vice ihre Einschätzungen.

Nora Feist, Geschäftsführerin und HR-Verantwortliche, Mashup Communications

Abbildung: Saskia Uppenkamp
Abbil­dung: Saskia Uppenkamp

„Die einen blie­ben am lieb­sten ewig in ihren vier Home­of­fice-Wän­den, die ande­ren zieht die Sehn­sucht nach Kol­le­gen und per­sön­li­chem Aus­tausch zurück ins Büro. Egal, wie die eige­ne Prä­fe­renz ist und ab wann die Welt wie­der im ‚Nor­mal­zu­stand‘ ist, eines wird sich durch­set­zen: Unter­neh­men wer­den auch in Zukunft auf Ver­trau­en set­zen und fle­xi­ble, hybri­de Arbeits­mo­del­le anbie­ten müs­sen. Und die Remo­te-Rege­lung war erst der Anfang, um Mit­ar­bei­ten­de zu hal­ten und zu rekru­tie­ren: Work­a­ti­on, 4-Tage-Woche, Ver­trau­en­sur­laub oder ande­re Frei­hei­ten in der Arbeits­zeit­ge­stal­tung sind inzwi­schen bei vie­len Fir­men zum Stan­dard gewor­den. Als Kon­se­quenz wer­den Cor­po­ra­te-Cowor­king, Desk-Sha­ring oder Mobi­le Work in Unter­neh­men Ein­zug hal­ten, aber auch ein ver­än­der­tes Ver­ständ­nis von Füh­rung mit Blick auf die orts- und zeit­un­ab­hän­gi­ge Arbeit wird uns 2022 beschäftigen.“

Samuel Turnwald, Head of Corporate Wellbeing, Gympass

Abbildung: Gympass„2022 wird das Jahr des hybri­den Arbei­tens. Spä­te­stens jetzt gilt es, das Wohl­be­fin­den aller Mit­ar­bei­ten­den sicher­zu­stel­len. Egal, wann, wo oder wie gear­bei­tet wird, Gesund­heit geniesst Prio­ri­tät. Moder­ne CEOs schaf­fen hier­zu eine Well­be­ing-Kul­tur. Um wirk­lich alle im Unter­neh­men anzu­spre­chen, wird es wich­tig, einen inklu­si­ven und ganz­heit­li­chen Ansatz zu wäh­len. So hat sich gezeigt, dass der Zugang zu ver­schie­de­nen Lösun­gen für die men­ta­le Gesund­heit, kör­per­li­che Akti­vi­tät und Fit­ness, die Pro­duk­ti­vi­tät, das Wohl­be­fin­den und die Stress­be­wäl­ti­gung ver­bes­sert. Schliess­lich gilt: Arbeits­er­geb­nis trumpft Arbeits­zeit. Eine gesun­de Beleg­schaft benö­tigt somit ganz­heit­li­che Well­be­ing-Mass­nah­men, die fle­xi­bel und hybrid nutz­bar sind. Inklu­si­vi­tät ist hier das Stich­wort, damit jede und jeder das indi­vi­du­el­le Ange­bot fin­det, was für die per­sön­li­chen Bedürf­nis­se am besten geeig­net ist – sei es zu Hau­se, im Büro, im Werk oder unterwegs.“

Ante Spittler, CEO, Moss

Abbildung: Lotte Ostermann
Abbil­dung: Lot­te Ostermann

„Mit New-Work-Model­len stei­gern Unter­neh­men nach­weis­lich Moti­va­ti­on und Lei­stungs­fä­hig­keit ihrer Mit­ar­bei­ten­den. Home­of­fice und Co. ermög­li­chen es Ange­stell­ten, ihre Tätig­kei­ten von zu Hau­se über digi­ta­le Kanä­le zu erle­di­gen. Doch nicht alle Unter­neh­mens­be­rei­che pro­fi­tie­ren glei­cher­mas­sen. So sind Finanz­ab­tei­lun­gen und ihre Pro­zes­se eben­so wie ihre Mit­ar­bei­ten­den häu­fig noch an die ana­lo­ge Zet­tel­wirt­schaft sowie das Büro gebun­den. Dass die­ser Zustand mit der moder­nen Arbeits­welt kol­li­diert, ist offen­sicht­lich. Dabei wäre die Lösung hier ein­fach. Digi­ta­le Kre­dit­kar­ten und SaaS-Anwen­dun­gen ermög­li­chen es nicht nur admi­ni­stra­ti­ven Mit­ar­bei­ten­den, Zugriff auf das Fir­men­kon­to zu gewäh­ren, son­dern auch jedem Ange­stell­ten. Gleich­zei­tig appel­liert es an das Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein der Kol­le­gen, im Rah­men der eige­nen Rol­le eine Sou­ve­rä­ni­tät für die finan­zi­el­len Ange­le­gen­hei­ten des Unter­neh­mens zu haben. Genau hier trifft New Work auf eine gewis­se Finanz­au­to­no­mie. Den Mit­ar­bei­ten­den eine Eigen­ver­ant­wor­tung gegen­über Zah­lun­gen und Aus­ga­ben zuzu­ge­ste­hen, kann die Unter­neh­men­streue und die Zuver­läs­sig­keit stär­ken. Zudem ent­la­sten digi­ta­le Tools das Per­so­nal, das sich fort­an auf pro­duk­ti­ve­re Tätig­kei­ten fokus­sie­ren kann.“

Florian Berr, Director Sales Germany, Planday

Abbildung: Planday„Wäh­rend in Skan­di­na­vi­en die Digi­ta­li­sie­rung schon seit Jah­ren auf Hoch­tou­ren läuft, wur­den ande­re euro­päi­sche Län­der durch die Pan­de­mie ins kal­te Was­ser gewor­fen. 2022 wird es vor allem in Deutsch­land wei­ter­hin dar­um gehen, digi­ta­le Tools in den Arbeits­all­tag ein­zu­bin­den. Denn der Wunsch nach Zeit­er­spar­nis, Ein­fach­heit und Fle­xi­bi­li­tät gewinnt die Ober­hand. Die Pan­de­mie hat aus­ser­dem gezeigt, wie wich­tig es ist, das zu tun, was wirk­lich zählt. Nie­mand möch­te Zeit ver­geu­den und vie­le tun nur noch das, was sie wirk­lich wol­len. Indi­vi­dua­li­tät, eine Work-Life-Balan­ce und das Wohl­be­fin­den der Mit­ar­bei­ten­den tre­ten noch stär­ker in den Vor­der­grund und Mensch­lich­keit wird wie­der gross geschrieben.“

Anke Behrendt, Personal- und Feel-Good-Managerin,  Adoservice

Abbildung: Advoservice„Wir leben heu­te in einer pri­vi­le­gier­ten Gesell­schaft und kön­nen uns den Luxus erlau­ben, immer mehr die Selbst­ver­wirk­li­chung, also die Spit­ze der Bedürf­nis­py­ra­mi­de, anzu­stre­ben. Aus die­sem Grund ist die Sinn­haf­tig­keit des­sen, was Men­schen den Gross­teil des Tages tun, sehr ent­schei­dend dafür, wie erfüllt und zufrie­den sie sich füh­len. Genau dar­auf soll­ten sich Arbeit­ge­ber kon­zen­trie­ren: Gemein­sam mit ihren Mit­ar­bei­ten­den die Stel­len so wei­ter­zu­ent­wickeln, dass die­se sich damit iden­ti­fi­zie­ren kön­nen. Die Eigen­ver­ant­wor­tung wird zudem geför­dert und die Kol­le­gen füh­len sich mit dem Unter­neh­men ver­bun­den. Das geschenk­te Ver­trau­en und die­se Art der Wert­schät­zung resul­tie­ren bei den Talen­ten wie­der­um in Loya­li­tät. So ste­hen sie auch mal schwie­ri­ge Zei­ten durch, agie­ren unter­stüt­zend, emp­feh­len die Fir­ma wei­ter und bleiben.“

Stefan Leinesser, Head of Human Resources, Triple A

Abbildung: Triple A„Mit neu­en Ansät­zen und Kom­pe­ten­zen für Füh­rungs­kräf­te und Mit­ar­bei­ten­de fun­gie­ren Per­so­nal­ab­tei­lun­gen als Enabler und Trei­ber für den agi­len Wan­del. Damit schaf­fen sie die Vor­aus­set­zun­gen, um auf die digi­ta­le Geschwin­dig­keit reagie­ren zu kön­nen. Von der Neu­ge­stal­tung der HR-Auf­ga­ben mit­tels der Scrum-Metho­de über die Orga­ni­sa­ti­on des Feed­backs bis hin zu opti­mier­ten Recrui­ting-Pro­zes­sen. In Zei­ten des all­ge­mei­nen Fach­kräf­te­man­gels sind neue Arbeits­wei­sen längst nicht mehr nur in der Soft­ware-Ent­wick­lung denk­bar. Durch die rasan­ten Ver­än­de­run­gen der Pro­zes­se wird es 2022 für Unter­neh­men wich­tig wer­den, agi­le Prin­zi­pi­en auch auf wei­te­re Berei­che aus­zu­wei­ten. Bei die­ser Trans­for­ma­ti­on wer­den vor allem HR-Abtei­lun­gen eine Schlüs­sel­rol­le spielen.“