Deloitte-Studie „Global Human Capital Trends 2025“

Füh­rungs­kräf­te ste­hen vor einer dop­pel­ten Her­aus­for­de­rung: Sie müs­sen kurz­fri­sti­ge Ergeb­nis­se lie­fern und gleich­zei­tig lang­fri­sti­ge Resi­li­enz auf­bau­en. Die Deloit­te-Stu­die „Glo­bal Human Capi­tal Trends 2025“ zeigt, wie Unter­neh­men die­se Balan­ce fin­den kön­nen und wo Hand­lungs­be­darf besteht.

Wer Talente fördert, technologische Potenziale nutzt und Führung neu denkt, kann sich in der Arbeitswelt einen Vorteil sichern. Abbildung: Wavebreakmedia, Depositphotos
Wer Talen­te för­dert, tech­no­lo­gi­sche Poten­zia­le nutzt und Füh­rung neu denkt, kann sich in der Arbeits­welt einen Vor­teil sichern. Abbil­dung: Wave­break­me­dia, Depositphotos

Laut der Deloit­te-Ana­ly­se, für die knapp 13’000 Geschäfts­be­reichs- und HR-Füh­rungs­kräf­te aus 93 Län­dern befragt wur­den, fin­den 66 Pro­zent der Geschäfts­be­reichs- und Per­so­nal­ver­ant­wort­li­chen, dass jun­ge Talen­te unzu­rei­chend qua­li­fi­ziert sind, was vor allem auf feh­len­de Fer­tig­kei­ten zurück­zu­füh­ren ist. Als Haupt­ur­sa­che für die­se Ent­wick­lung wer­den die ver­än­der­ten Kom­pe­tenz­pro­fi­le beim Berufs­ein­stieg genannt. Denn künst­li­che Intel­li­genz (KI) stellt grund­le­gen­de Arbeits­struk­tu­ren in der Wis­sens­ar­beit auf den Prüf­stand, indem sie vie­le Rou­ti­ne­auf­ga­ben über­nimmt, die einst für Berufs­ein­stei­ger vor­ge­se­hen waren. Dadurch ver­schwin­den die gewohn­ten „Learning-by-doing“-Möglichkeiten. 73 Pro­zent der Füh­rungs­kräf­te und 72 Pro­zent der Mit­ar­bei­ten­den for­dern, neue Wege zu fin­den, um die Anfor­de­run­gen von Unter­neh­men und die Mög­lich­kei­ten zur Kom­pe­tenz­ent­wick­lung in Ein­klang zu bringen.

Die Führungsrolle im Wandel – unter hohem Druck

Eine Schlüs­sel­kom­po­nen­te in der Talentent­wick­lung ist die Neu­ge­stal­tung der Füh­rungs­rol­le. Den­noch berich­ten nur sie­ben Pro­zent der Unter­neh­men von spür­ba­ren Fort­schrit­ten in die­sem Bereich. Zugleich ste­hen die Füh­rungs­kräf­te selbst unter erheb­li­chem Druck. Fast 40 Pro­zent ihrer Zeit ver­brin­gen sie mit admi­ni­stra­ti­ven Auf­ga­ben und kurz­fri­sti­ger Pro­blem­lö­sung, wodurch wenig Raum für Coa­ching und Talentent­wick­lung bleibt. Tat­säch­lich wid­men sie nur 13 Pro­zent ihrer Zeit der Ent­wick­lung von Mit­ar­bei­ten­den. 36 Pro­zent der Füh­rungs­kräf­te füh­len sich unzu­rei­chend auf ihre Füh­rungs­auf­ga­ben vor­be­rei­tet und 40 Pro­zent berich­ten von einer Ver­schlech­te­rung ihrer men­ta­len Gesund­heit nach Über­nah­me der Rolle.

KI-Vorteile: Talente am Erfolg teilhaben lassen

52 Pro­zent der Füh­rungs­kräf­te bewer­ten die Zusam­men­ar­beit von Mensch und KI als ent­schei­dend für den künf­ti­gen Unter­neh­mens­er­folg. Eine moder­ne Employee Value Pro­po­si­ti­on (EVP), die den Mit­ar­bei­ten­den Ent­wick­lung in einer KI-gepräg­ten Arbeits­welt ermög­licht, wird immer wich­ti­ger. Über 70 Pro­zent der Befrag­ten haben ange­ge­ben, eher in einem Unter­neh­men zu blei­ben, das genau das bie­tet. Die Stu­die zeigt zudem, dass Unter­neh­men, die ihre Mit­ar­bei­ten­den an den finan­zi­el­len Vor­tei­len der KI teil­ha­ben las­sen – etwa durch Bonus­zah­lun­gen oder Gehalts­an­pas­sun­gen – fast sechs­mal häu­fi­ger auch ech­ten finan­zi­el­len Erfolg damit haben. Den­noch haben 77 Pro­zent der Orga­ni­sa­tio­nen bestä­tigt, in die­ser Hin­sicht bis­her kaum etwas zu unternehmen.