Fachkräftemangel wird zum Problem

Die Lage auf dem Arbeits­markt wird pre­kä­rer. Es man­gelt an qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten und die Lage könn­te sich noch ver­schär­fen. Mar­kus Sker­geth, Geschäfts­füh­rer des Soft­ware-Her­stel­lers Skill­tree, beschreibt, wie die­sem Pro­blem in Unter­neh­men ent­ge­gen­ge­wirkt wer­den kann.

Mitarbeitende verfügen oft über Skills, die Entscheidern nicht bewusst sind. Abbildung: Yan Krukov, Pexels
Mit­ar­bei­ten­de ver­fü­gen oft über Skills, die Ent­schei­dern nicht bewusst sind. Abbil­dung: Yan Kru­kov, Pexels

Die schwie­ri­ge Lage auf dem Markt für qua­li­fi­zier­te Arbeits­kräf­te bestä­ti­gen 73 Pro­zent von 250 befrag­ten Unter­neh­men unter­schied­li­cher Bran­chen in der DACH-Regi­on. Laut den Zah­len des „Indu­strie­re­port Fach­kräf­te­man­gel 2022“ wird sich die Lage in naher Zukunft noch ver­schlech­tern. 72 Pro­zent der Fir­men schaf­fen des­we­gen nur eine begrenz­te Zahl an Pro­jek­ten und müs­sen alles dar­über hin­aus ablehnen.

Vorhandene Skills der Mitarbeitenden

Vie­le Arbeit­ge­ber haben sich dazu ver­lei­ten las­sen, über die Jagd nach exter­nen Fach­kräf­ten die inter­nen Mit­ar­bei­ter­res­sour­cen zu über­se­hen. Statt die ein­zel­nen Skills zu ken­nen und auch gezielt für Inhou­se-Fort­bil­dun­gen zu nut­zen, kon­zen­trie­ren sich die HR-Abtei­lun­gen nur nach aus­sen. Die­se Aus­rich­tung ver­stellt den Blick in das eige­ne Unter­neh­men – denn bis zu 30 Pro­zent der feh­len­den Skills sind bereits im Unter­neh­men vor­han­den, ohne dass es bei den Ent­schei­dern bekannt ist.

Frühere Jobs: unbekannt

So ken­nen bei den aktu­el­len Arbeit­ge­bern nur 18 Pro­zent den kom­plet­ten Kar­rie­re-Back­ground ihrer Mit­ar­bei­ten­den – knapp 50 Pro­zent hin­ge­gen nicht oder nicht bei jedem Mit­ar­bei­ten­den. Wäh­rend in der Bewer­bungs­pha­se die Berufs­er­fah­rung noch wich­tig ist, beginnt sie ab dem Start zu ver­schwim­men – neue Mit­ar­bei­ten­de wer­den im Onboar­ding eher „ein­gen­or­det“, anstatt die in vori­gen Jobs gelern­ten Skills sinn­voll zu nut­zen. Eine durch Soft­ware gestütz­te Skill-Ana­ly­se erlaubt hin­ge­gen ein opti­ma­les Manage­ment der Res­sour­cen – und erschliesst oft Poten­zi­al bei Mit­ar­bei­ten­den, das den Team­lei­tern und Füh­rungs­kräf­ten bis­her ver­bor­gen blieb. Human Resour­ces exi­stie­ren nicht nur auf dem Arbeits­markt – son­dern vor allem im eige­nen Unter­neh­men. Dabei nut­zen über 50 Pro­zent der 250 befrag­ten Stu­di­en­teil­neh­mer kei­ne Daten­bank, um Mit­ar­bei­ter­kennt­nis­se zu erfas­sen – 30 Pro­zent zumin­dest spo­ra­disch, weni­ger als zehn Pro­zent nut­zen eine voll­um­fäng­li­che Lösung zum Skill-Management.

Besondere Talente: ungenutzt

Noch dra­sti­scher fällt die Igno­ranz man­cher Arbeit­ge­ber bei beson­de­ren Kennt­nis­sen und Fer­tig­kei­ten wie Fremd­spra­chen auf. Weni­ger als 20 Pro­zent der Unter­neh­men moti­vie­ren ihre Mit­ar­bei­ten­den dazu, sol­che Lei­stun­gen und Talen­te ein­zu­brin­gen – 45 Pro­zent hin­ge­gen kaum bis über­haupt nicht. Skill-Matching moti­viert Mit­ar­bei­ten­de und sorgt für mehr Zufrie­den­heit durch mehr Sicht­bar­keit. Dem Bedarf an einer Lösung zum Skill-Manage­ment stim­men die 250 befrag­ten Unter­neh­mens­ver­tre­ter aus den Füh­rungs­eta­gen daher mehr­heit­lich zu: 69 Pro­zent sehen im Auf­bau einer Fähig­keits- und Kom­pe­tenz­da­ten­bank eine Chan­ce, den Man­gel an Fach­kräf­ten durch inter­ne Kräf­te mil­dern zu kön­nen. Damit ver­bun­den sind laut „Indu­strie­re­port Fach­kräf­te­man­gel 2022“ dra­sti­sche Ein­spa­run­gen bei der Per­so­nal­be­schaf­fung: 30 Pro­zent der Befrag­ten hält Ein­spa­run­gen von bis zu 25 Pro­zent für mög­lich, wei­te­re 27 Pro­zent sogar zwi­schen 25 und 50 Prozent.

Markus Skergeth
Abbil­dung: Blue­roots Tech­no­lo­gy GmbH

Mar­kus Skergeth,

Geschäfts­füh­rer,

Blue­roots Tech­no­lo­gy GmbH.

skilltree.at

 

 

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