Aus dem beruflichen Alltag der allermeisten Wissensarbeiter dürften Videocalls nicht mehr wegzudenken sein. Büroblog Schweiz wagt eine Prognose zur Entwicklung von Technik, Software und Nutzerzahlen.
Durch das hybride Arbeiten wird es in den kommenden Jahren für Unternehmen entscheidend sein, die Gleichberechtigung aller Mitarbeitenden auf allen Ebenen sicherzustellen. Egal, wo und wann sie ihrer Arbeit nachgehen. So muss auch die Teilnahme an und die Qualität von virtuellen Meetings für alle Mitarbeitenden gleich(-berechtigt) sein. Die sogenannte „Meeting Equity“ wird sich mit grosser Sicherheit in den nächsten Jahren vom Trend zum Standard entwickeln.
Meeting Equity: Technische Voraussetzungen
Um diese Gleichberechtigung zu ermöglichen, ist vor allem die technische Ausstattung der Teilnehmenden an Videocalls in den Unternehmen, unterwegs und zu Hause wichtig. Im Homeoffice könnte immer hochwertigere Ausstattung zum Einsatz kommen: Fotoboxen, leistungsstarke Webcams, Tischmikrofone, grosse Bildschirme und eventuell auch Akustikpaneele. Wer unterwegs arbeitet, muss sich künftig nicht nur mit im Notebook integrierter Kamera und Mikrofon begnügen. Längst sind hochwertige, portable Webcams samt Mikrofon erhältlich, die überzeugende Resultate liefern. Diese Entwicklung dürfte sich hin zu immer leistungsstärkeren und kleineren Geräten fortsetzen.
Die Teilnahme an Videocalls per Smartphone wird im Arbeitsalltag voraussichtlich stagnieren, vielleicht sogar zurückgehen, und eher als Notfallmöglichkeit genutzt werden. Zum einen, weil auf Businessebene die Mehrzahl der User über grössere Devices verfügt. Zum anderen, weil der Komfort in Sachen Sound, Optik und Handling, vor allem bei Meetings mit vielen Teilnehmenden, beim Smartphone vergleichsweise gering ist.
Videocalls in KMU: Die Technik entscheidet
Aktuell eher noch grossen Unternehmen und Konzernen vorbehalten, werden auch in immer mehr KMUs vollwertig ausgerüstete Räume für Videocalls entstehen. Dies ermöglicht, dass immer mehr Geschäftsreisen und Ausser-Haus-Präsentationen durch virtuelle Treffen ersetzt werden. Die neuen Videokonferenzräume lassen sich über ausgereiftere Apps und Buchungssysteme reservieren. Obwohl eine Vorhersage schwierig ist, werden sich wahrscheinlich kleine und mittlere Räume für bis zu zehn Personen durchsetzen.
Die Erfahrung zeigt, dass es bei grösseren Gruppen schnell unübersichtlich werden kann. Verschiedene Hersteller bieten aktuell Videobars (All-in-one-Kamera- und Audiosysteme) an, die garantieren, dass bei hybriden Konferenzen mit hohen Teilnehmerzahlen alle – im Raum Anwesende und hybrid Teilnehmende – gleichberechtigt aufgenommen und abgebildet werden. Die Technik dürfte sich rasant weiterentwickeln und immer flüssigere Videocalls für alle Teilnehmenden ermöglichen.
Mehr personalisierte Funktionen
Mittlerweile funktionieren das Erstellen von sowie das Einladen und Beitreten zu Videocalls – in den allermeisten Fällen – ohne Hürden. Die technische Entwicklung innerhalb der Videocall-Software wird sich weiter verfeinern. Es wird mehr personalisierte Funktionen und visuelle Effekte geben. Das Einbinden von externen Inhalten jeglichen Formats wird für Nutzer weiter vereinfacht. Lösungen wie mmhmm, die sich in alle gängigen Apps einbinden lassen, bieten aktuell schon zahlreiche Features zur Individualisierung der eigenen Darstellung und Präsentation. Hier ist das Ende der Entwicklung sicher noch nicht erreicht.
Videocalls und der Einsatz von KI
KI-Features wie simultanes Übersetzen, Transkribieren usw. werden stetig besser und präziser. Programme wie ChatGPT werden bei virtuellen Konferenzen über Länder- und Sprachgrenzen hinweg global agierende Teams unterstützen, indem sie Informationen zu Schlagworten und Themen in verschiedenen Sprachen bereitstellen. Microsoft hat solche Funktionen bzw. die Technik von ChatGPT bereits in die Premium-Version von Teams integriert. Andere Hersteller ziehen nach: Mit Zoom IQ bietet Zoom eine KI-Lösung an, die dabei hilft, geäusserte Ideen zusammenzufassen, Meeting-Agendas zu erstellen usw. Die Implementierung von KI in Videocalls steht gerade erst am Anfang und wird sich in den kommenden Jahren sicher stark weiterentwickeln.