So gelingt flexibles Arbeiten

Zeit- und orts­fle­xi­bles Arbei­ten kann die Pro­duk­ti­vi­tät und Zufrie­den­heit der Mit­ar­bei­ter stei­gern. Mar­ti­jn Roor­dink, Grün­der des Cowor­king-Anbie­ters Spaces, hat Tipps für Beschäf­tig­te, die gern dazu über­ge­hen würden.

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Fle­xi­bles Arbei­ten in Cowor­king-Spaces hat vie­le Vor­tei­le. Abbil­dung: Pexels

Rein tech­nisch ist es heu­te für fast alle Wis­sens­ar­bei­ter mög­lich, an nahe­zu jedem Ort und zu fast jeder Zeit zu arbei­ten. Fle­xi­bles Arbei­ten bie­tet vie­le Vor­tei­le. Ob es aber auch zum Mit­ar­bei­ter und sei­nem Unter­neh­men passt, müs­sen bei­de gemein­sam her­aus­fin­den. Inter­es­sier­ten Beschäf­tig­ten emp­feh­le ich, so vorzugehen.

1. Rechte und Möglichkeiten

Bevor Sie mit Ihrem Arbeit­ge­ber spre­chen, soll­ten Sie Ihre Rech­te und Mög­lich­kei­ten in Bezug auf zeit- und orts­fle­xi­bles Arbeit ken­nen. Auf der Web­site des Bun­des­mi­ni­ste­ri­ums für Arbeit und Sozia­les infor­miert dar­über zum Bei­spiel eine gleich­na­mi­ge Broschüre.

2. Die Personalabteilung

Wenn Sie sich nicht sicher sind, wel­che Geset­ze wie für Sie zutref­fen, wen­den Sie sich an Ihre Per­so­nal­ab­tei­lung. Die­se kann Sie auch über eine geeig­ne­te Vor­ge­hens­wei­se infor­mie­ren. Wel­chen Weg Sie dann auch gehen, Sie soll­ten dabei Fol­gen­des berücksichtigen …

3. Seien Sie zuversichtlich

Fle­xi­bel arbei­ten zu wol­len, muss nicht schwie­rig sein. Sei­en Sie zuver­sicht­lich und vor allem: Sagen Sie, war­um Sie fle­xi­bler arbei­ten möch­ten. Erwäh­nen Sie dabei auch gleich, wie das kon­kret aus­se­hen könn­te. Nach dem per­sön­li­chen Gespräch soll­ten Sie Ihre Anfra­ge mit einer E-Mail unter­strei­chen, wel­che Ihren Fall zusätz­lich schrift­lich dokumentiert.

4. Planen Sie voraus

Machen Sie Ihrem Chef Mut, zum Bei­spiel indem Sie auf­zei­gen, wie Sie künf­tig Anru­fe und Mee­tings hand­ha­ben könn­ten, etwa durch Ein­wahl zu Tele­fon­kon­fe­ren­zen, das Nut­zen von Tools wie Sky­pe und das nach wie vor wich­ti­ge per­sön­li­che Erschei­nen zu grund­le­gen­den Mee­tings im Büro.

5. Vorteile für die Firma

Eini­ge Unter­neh­men den­ken, dass fle­xi­bles Arbei­ten weni­ger Pro­duk­ti­vi­tät und ein weni­ger struk­tu­rier­tes Arbeits­ver­hal­ten bedeu­tet. In Wahr­heit ist es umge­kehrt. Tat­säch­lich wird fle­xi­ble Arbeit von eini­gen der welt­weit füh­ren­den Unter­neh­men gelebt, und die­se kön­nen gros­se Vor­tei­le dar­aus zie­hen, dass ihre Mit­ar­bei­ter fle­xi­bel arbei­ten. Zei­gen Sie Ihrem Chef, dass Sie auch die Aus­wir­kun­gen auf Ihr Unter­neh­men berück­sich­tigt haben und wei­sen Sie auf die damit ver­bun­de­nen Vor­tei­le hin: Fle­xi­ble Arbeit kann Zeit spa­ren, die Pro­duk­ti­vi­tät för­dern und sogar den CO2-Aus­stoss redu­zie­ren, indem sie täg­li­che Pen­del­strecken verkürzt.

6. Probezeit vereinbaren

Wenn Ihr Chef die Idee nicht sofort annimmt, soll­ten Sie ver­su­chen, eine Pro­be­zeit zu bean­tra­gen. So kön­nen bei­de Sei­ten beob­ach­ten, ob eine fle­xi­ble­re Arbeits­wei­se sowohl zu Ihnen als auch zu Ihrem Unter­neh­men passt. Alter­na­tiv kön­nen Sie ver­su­chen, mit nur einem Tag oder zwei Tagen pro Woche zu begin­nen und zu sehen, wie es für Sie und Ihren Chef läuft. Vie­le Unter­neh­men haben zum Bei­spiel bereits eine fle­xi­ble Freitagspolitik.

7. Seien Sie realistisch

So schön die Arbeit von zu Hau­se aus klin­gen mag, viel­leicht ist das gar nicht der beste Ort für Sie zum Arbei­ten. Viel­leicht lenkt Sie das pri­va­te Umfeld zu sehr ab, viel­leicht haben Sie kei­nen beque­men Arbeits­platz, oder viel­leicht zie­hen Sie es vor, mit Men­schen zusam­men zu sein. Anbie­ter wie Regus oder Spaces ermög­li­chen es Ihnen, einen fle­xi­blen Arbeits­platz in der Nähe zu fin­den, sodass Sie in einer pro­duk­ti­ven Umge­bung arbei­ten kön­nen, ohne dabei pen­deln zu müssen.

8. Auf ein Nein vorbereiten

Hof­fent­lich stimmt Ihr Unter­neh­men der Anfra­ge zu, und alle wer­den glück­lich bis ans Ende ihrer Tage arbei­ten. Viel­leicht wird Ihr Antrag aber auch abge­lehnt. Berei­ten Sie sich dar­auf vor und über­le­gen Sie, was Sie in die­sem Fall tun wer­den. Wol­len Sie trotz­dem hier arbei­ten, auch wenn Ihr Vor­ge­setz­ter nicht mit fle­xi­ble­ren Arbeits­be­din­gun­gen ein­ver­stan­den ist? Wenn nicht, ist es viel­leicht an der Zeit, ande­re Optio­nen zu prüfen.

RoordinkMartijn Roordink

Grün­der und Geschäfts­füh­rer von spacesworks.com

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