7 Tipps für ein nachhaltigeres Office

Der Papier­ver­brauch pro Kopf liegt heu­te etwa ein Vier­tel höher als noch 1990. Das zeigt, dass tech­ni­scher Fort­schritt und Digi­ta­li­sie­rung allein kei­ne nach­hal­ti­ge­re Büro­ar­beit garan­tie­ren. Der Exper­te für glo­ba­len Wan­del und Nach­hal­tig­keit Prof. Dr. Chri­sti­an Berg gibt sie­ben Tipps für ein grü­ne­res Office.

Mit einfachen Mitteln lässt sich Büroarbeit nachhaltiger gestalten. Abbildung: Nielsen Ramon, Unsplash
Mit ein­fa­chen Mit­teln lässt sich Büro­ar­beit nach­hal­ti­ger gestal­ten. Abbil­dung: Niel­sen Ramon, Unsplash

#1 Drucker und Papier

Beim Papier(-verbrauch) lässt sich noch viel ver­bes­sern. Immer mehr Unter­neh­men stel­len Rech­nun­gen und Fir­men­kom­mu­ni­ka­ti­on auf elek­tro­ni­sche Medi­en um. Für inter­ne Zwecke soll­ten alle Drucker mit Recy­cling­pa­pier aus­ge­stat­tet und auf dop­pel­sei­ti­ges Schwarz-Weiss-Drucken im Eco-Modus vor­ein­ge­stellt sein. Rück­sei­ten von Fehl­drucken las­sen sich gut als Schmier­pa­pier nut­zen. Ich selbst nut­ze fast jeden Brief­um­schlag aus mei­ner Post als Notizzettel.

#2 Elektrogeräte und Heizung

Es lässt sich sehr viel Ener­gie beim Hei­zen spa­ren und bei unnö­ti­gen Stand-by-Betrie­ben. Gibt es für Ihre elek­tro­ni­schen Gerä­te eine auto­ma­ti­sche Nacht­ab­schal­tung oder Bewe­gungs­mel­der für die Lichtsteuerung?

#3 5G und 4K

Gros­se Strom­fres­ser bei der IT sind 5G-Netz­wer­ke und 4K-Han­dys. Längst nicht über­all, wo sie genutzt wer­den, sind sie erfor­der­lich. Es gibt Stu­di­en, die im Worst Case davon aus­ge­hen, dass die Hälf­te unse­res Strom­ver­brauchs 2030 von IT aus­ge­hen wird. Ob das ein­tritt, hängt stark davon ab, wie flä­chen­deckend 5G zum Ein­satz kommt und wie sich die Nut­zung von 4K bei Smart­phones entwickelt.

#4 Fahrgemeinschaften

Schon beim Weg ins Office stellt sich die Fra­ge: Muss ich (heu­te) über­haupt ins Büro? Geht nicht auch Home­of­fice? Und wenn ich ins Büro fah­re, kann ich Fahr­rad oder ÖPNV nut­zen? Wenn das nicht geht: Fahr­ge­mein­schaf­ten? Es gibt mitt­ler­wei­le hilf­rei­che Apps mit Out­look-Inte­gra­ti­on, bei denen man sein per­sön­li­ches Pro­fil pfle­gen kann, indem man angibt, wie viel Umweg man für einen Mit­fah­rer in Kauf nimmt. Hier kön­nen sogar unlieb­sa­me Mit­fah­rer geb­lack­li­stet wer­den – nach dem Mot­to: Max Muster­mann möch­te ich nicht mitnehmen.

#5 Desk-Sharing

Braucht jeder Mit­ar­bei­ten­de einen kom­plett ein­ge­rich­te­ten Arbeits­platz – wenn vie­le ohne­hin nur zwei bis drei Tage pro Woche ins Büro kom­men? Durch Desk-Sha­ring und Cowor­king Spaces kön­nen jede Men­ge Res­sour­cen gespart und Räu­me viel effi­zi­en­ter genutzt werden.

#6 Ernährung

Wird beim Kan­ti­nen­es­sen dar­auf geach­tet, mög­lichst pflan­zen­ba­siert, regio­nal und sai­so­nal zu kochen? Die Reduk­ti­on des Fleisch­kon­sums ist nach wie vor eine sehr wirk­sa­me Metho­de zur Emissionsreduzierung.

#7 Digitale Meetings

Durch Coro­na haben sich Video­kon­fe­ren­zen zwar ver­brei­tet, sie sind jedoch nicht für jeden Zweck geeig­net. In Tele­prä­senz­räu­men sitzt man phy­sisch in einem Halb­kreis, die ande­re Hälf­te des Krei­ses besteht aus Bild­schir­men, an denen man sei­nen Gesprächs­part­nern vir­tu­ell gegen­über­sitzt. Das kommt einem Tref­fen in Prä­senz sehr nahe und kann gera­de bei inter­na­tio­na­len Mee­tings sehr viel Emis­sio­nen, Zeit und Kraft einsparen.

Christian Berg-Web
Abbil­dung: Chri­sti­an Berg

Dr.-Ing. Chri­sti­an Berg,

Hono­rar-Pro­fes­sor für Nach­hal­tig­keit und Glo­ba­len Wandel,
TU Clausthal.

christianberg.net