Ein internationaler Pharmakonzern hat im direkt am Züricher Flughafen gelegenen „The Circle“ sein neues Schweizer Headquarter bezogen. Das Designstudio Ippolito Fleitz hat das Unternehmen auf dem Weg zu mehr New Work begleitet: In über 30 Diskussionsrunden und Workshops wurde das Raumkonzept des neuen Büros erarbeitet.
Anstelle von standardisierten Einzelarbeitsplätzen wurde eine Arbeitslandschaft gestaltet, in der die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden im Mittelpunkt standen. So wurde ein Office-Umfeld umgesetzt, das differenzierend auftritt und gleichzeitig flexibel bleibt: in fliessenden, veränderbaren Räumen innerhalb eines starken Rahmens.
Der Modus der Arbeit
Nicht nur die Tätigkeit, sondern auch der Modus des Arbeitens ändert sich teilweise mehrmals an einem Tag. Angefangen beim teamübergreifenden Brainstorming über das gemeinsame Lösen eines Problems in einer kleinen Gruppe bis hin zum Kundentelefonat, der konzentrierten Einzelarbeit und einer Pausengestaltung. Ein produktiver Arbeitstag ist eine Mischung aus Kommunikation, Kollaboration, Konzentration und Kontemplation. Deshalb gestalteten die Experten von Ippolito Fleitz das Züricher Büro als Ökosystem aus offenen und geschlossenen Bereichen, in dem es für jede Tätigkeit optimale Bedingungen gibt. Permanent zugewiesene Arbeitsplätze sind nicht mehr vorhanden. Stattdessen entscheidet jeder für sich, welche Arbeit sich wo am besten erledigen lässt.
Das kommunikative Herzstück des Büros
Im Social Hub ist Leben, dort wird sich ausgetauscht, über Teams und Rollen hinweg. Das fördert die Unternehmenskultur und gibt Mitarbeitenden das Gefühl von Zugehörigkeit. Zudem entstehen die meisten richtig guten Ideen doch so: Man sitzt zusammen, isst und trinkt, bis einer fragt: „Was wäre, wenn?“ – und dann geht’s los. Mit arrangierbaren Sitzgruppen lässt sich die Fläche flexibel bespielen. So wird einen aktive Kommunikationskultur gefördert. Austausch entsteht geplant und ungeplant, formell und informell, intern und extern.
Nach dem Reden kommt das Machen
Die Fähigkeit zur effektiven Zusammenarbeit stellt einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens dar. Die Herausforderung besteht heute nicht mehr so sehr darin, eine lineare Abfolge an Arbeitsschritten möglichst effizient abzuarbeiten. Vielmehr geht es darum, das Wissen und die Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeitenden zusammenzuführen und so gemeinsam neue Ideen, Lösungen und Produkte zu entwickeln.
Flexibles Mobiliar und Flächen mit multiplen Nutzungsszenarien sorgen dafür, dass sich Räume mit ihren Benutzern wandeln. So finden sich an vielen Stellen verschiebbare Wände, an denen Whiteboards befestigt sind. Die Besprechungsfläche lässt sich dadurch frei gestalten. Auch die Seminarräume sind mit Faltwänden ausgestattet und können so zu einem grossen Raum verbunden werden – oder nach aussen hin geöffnet werden, um den Social Hub für Events wie die regelmässig stattfindenden Townhall-Meetings zu erweitern.
Akustisch optimiert mit Wiedererkennungswert
Ebenso wichtig sind Bereiche, in denen konzentriertes Arbeiten möglich ist. Ideen und Entwürfe, die kollaborativ im Groben erdacht worden sind, können konzentriert im Detail umgesetzt werden. Dafür steht Mitarbeitenden die Fokuszone zur Verfügung. In ihr gilt: bitte leise Sprechen, Telefonate nicht am Platz führen. Dafür sind im ganzen Büro Fokusboxen verteilt, die als massgefertigte, rollstuhlgerechte Raum-im-Raum-Lösung flexibel genutzt werden können. Für Videokonferenzen ebenso wie als zusätzlicher Rückzugsort. Gute Raumakustik ist nicht nur in der Fokuszone, sondern im gesamten Open Space ein Thema. Durch den Einsatz von Teppich und Akustikelementen wurde der Tritt- und Sprechschall minimiert.
Pause und Entspannung müssen sein
Niemand kann acht Stunden am Tag konzentriert arbeiten, das ist wissenschaftlich erwiesen. New Work heisst demzufolge: mit den menschlichen Bedürfnissen arbeiten – nicht gegen sie. Deshalb finden sich hier Rückzugsorte wie der Yoga- und Meditationsraum. Aber es muss nicht immer ein halbstündiges Workout sein. Manchmal reicht es, sich auf einen der Sitzsäcke zu legen und den Blick über den Züricher Flughafen schweifen zu lassen. Denn Perspektivwechsel und vor allem der Blick in die Ferne sind aus neuropsychologischer Sicht wahre Kreativitäts-Booster. Dieser Prämisse folgend eignen sich viele Orte im Züricher Büro auch für einen kurzen Rückzug. Sei es eine Kaffeepause im Social Hub oder in den Alkoven mal die Beine hochlegen – kurze Momente der Kontemplation sind das Auskuppeln beim Schalten in einen anderen Gang.