New Work in allen Facetten

Ein inter­na­tio­na­ler Phar­ma­kon­zern hat im direkt am Züri­cher Flug­ha­fen gele­ge­nen „The Cir­cle“ sein neu­es Schwei­zer Head­quar­ter bezo­gen. Das Design­stu­dio Ippo­li­to Fleitz hat das Unter­neh­men auf dem Weg zu mehr New Work beglei­tet: In über 30 Dis­kus­si­ons­run­den und Work­shops wur­de das Raum­kon­zept des neu­en Büros erarbeitet.

Platz für spontane Gespräche und informelle Meetings findet sich überall auf der Fläche. Abbildung: Philip Kottlorz
Platz für spon­ta­ne Gesprä­che und infor­mel­le Mee­tings fin­det sich über­all auf der Flä­che. Abbil­dung: Phil­ip Kottlorz

Anstel­le von stan­dar­di­sier­ten Ein­zel­ar­beits­plät­zen wur­de eine Arbeits­land­schaft gestal­tet, in der die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se der Mit­ar­bei­ten­den im Mit­tel­punkt stan­den. So wur­de ein Office-Umfeld umge­setzt, das dif­fe­ren­zie­rend auf­tritt und gleich­zei­tig fle­xi­bel bleibt: in flies­sen­den, ver­än­der­ba­ren Räu­men inner­halb eines star­ken Rahmens.

Der Modus der Arbeit

Nicht nur die Tätig­keit, son­dern auch der Modus des Arbei­tens ändert sich teil­wei­se mehr­mals an einem Tag. Ange­fan­gen beim team­über­grei­fen­den Brain­stor­ming über das gemein­sa­me Lösen eines Pro­blems in einer klei­nen Grup­pe bis hin zum Kun­den­te­le­fo­nat, der kon­zen­trier­ten Ein­zel­ar­beit und einer Pau­sen­ge­stal­tung. Ein pro­duk­ti­ver Arbeits­tag ist eine Mischung aus Kom­mu­ni­ka­ti­on, Kol­la­bo­ra­ti­on, Kon­zen­tra­ti­on und Kon­tem­pla­ti­on. Des­halb gestal­te­ten die Exper­ten von Ippo­li­to Fleitz das Züri­cher Büro als Öko­sy­stem aus offe­nen und geschlos­se­nen Berei­chen, in dem es für jede Tätig­keit opti­ma­le Bedin­gun­gen gibt. Per­ma­nent zuge­wie­se­ne Arbeits­plät­ze sind nicht mehr vor­han­den. Statt­des­sen ent­schei­det jeder für sich, wel­che Arbeit sich wo am besten erle­di­gen lässt.

Der Social Hub ist das kommunikative Herzstück des neuen Büros. Abbildung: Philip Kottlorz
Der Social Hub ist das kom­mu­ni­ka­ti­ve Herz­stück des neu­en Büros. Abbil­dung: Phil­ip Kottlorz

Das kommunikative Herzstück des Büros

Im Social Hub ist Leben, dort wird sich aus­ge­tauscht, über Teams und Rol­len hin­weg. Das för­dert die Unter­neh­mens­kul­tur und gibt Mit­ar­bei­ten­den das Gefühl von Zuge­hö­rig­keit. Zudem ent­ste­hen die mei­sten rich­tig guten Ideen doch so: Man sitzt zusam­men, isst und trinkt, bis einer fragt: „Was wäre, wenn?“ – und dann geht’s los. Mit arran­gier­ba­ren Sitz­grup­pen lässt sich die Flä­che fle­xi­bel bespie­len. So wird einen akti­ve Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kul­tur geför­dert. Aus­tausch ent­steht geplant und unge­plant, for­mell und infor­mell, intern und extern.

Auf kreative Gedanken kommen: Der Blick auf den Flughafen inspiriert. Abbildung: Philip Kottlorz
Auf krea­ti­ve Gedan­ken kom­men: Der Blick auf den Flug­ha­fen inspi­riert. Abbil­dung: Phil­ip Kottlorz

Nach dem Reden kommt das Machen

Die Fähig­keit zur effek­ti­ven Zusam­men­ar­beit stellt einen wesent­li­chen Erfolgs­fak­tor für die Inno­va­ti­ons­fä­hig­keit eines Unter­neh­mens dar. Die Her­aus­for­de­rung besteht heu­te nicht mehr so sehr dar­in, eine linea­re Abfol­ge an Arbeits­schrit­ten mög­lichst effi­zi­ent abzu­ar­bei­ten. Viel­mehr geht es dar­um, das Wis­sen und die Fähig­kei­ten der ein­zel­nen Mit­ar­bei­ten­den zusam­men­zu­füh­ren und so gemein­sam neue Ideen, Lösun­gen und Pro­duk­te zu entwickeln.

Flexible Flächen und Meeting-Wände ermöglichen ein Festhalten und Umsetzen der Ideen. Abbildung: Philip Kottlorz
Fle­xi­ble Flä­chen und Mee­ting-Wän­de ermög­li­chen ein Fest­hal­ten und Umset­zen der Ideen. Abbil­dung: Phil­ip Kottlorz

Fle­xi­bles Mobi­li­ar und Flä­chen mit mul­ti­plen Nut­zungs­sze­na­ri­en sor­gen dafür, dass sich Räu­me mit ihren Benut­zern wan­deln. So fin­den sich an vie­len Stel­len ver­schieb­ba­re Wän­de, an denen White­boards befe­stigt sind. Die Bespre­chungs­flä­che lässt sich dadurch frei gestal­ten. Auch die Semi­nar­räu­me sind mit Falt­wän­den aus­ge­stat­tet und kön­nen so zu einem gros­sen Raum ver­bun­den wer­den – oder nach aus­sen hin geöff­net wer­den, um den Social Hub für Events wie die regel­mäs­sig statt­fin­den­den Town­hall-Mee­tings zu erweitern.

Im ganzen Open Space wurde auf gute Büroakustik geachtet. Abbildung: Philip Kottlorz
Im gan­zen Open Space wur­de auf gute Büro­aku­stik geach­tet. Abbil­dung: Phil­ip Kottlorz

Akustisch optimiert mit Wiedererkennungswert

Eben­so wich­tig sind Berei­che, in denen kon­zen­trier­tes Arbei­ten mög­lich ist. Ideen und Ent­wür­fe, die kol­la­bo­ra­tiv im Gro­ben erdacht wor­den sind, kön­nen kon­zen­triert im Detail umge­setzt wer­den. Dafür steht Mit­ar­bei­ten­den die Fokus­zo­ne zur Ver­fü­gung. In ihr gilt: bit­te lei­se Spre­chen, Tele­fo­na­te nicht am Platz füh­ren. Dafür sind im gan­zen Büro Fokus­bo­xen ver­teilt, die als mass­ge­fer­tig­te, roll­stuhl­ge­rech­te Raum-im-Raum-Lösung fle­xi­bel genutzt wer­den kön­nen. Für Video­kon­fe­ren­zen eben­so wie als zusätz­li­cher Rück­zugs­ort. Gute Raum­aku­stik ist nicht nur in der Fokus­zo­ne, son­dern im gesam­ten Open Space ein The­ma. Durch den Ein­satz von Tep­pich und Aku­sti­k­el­e­men­ten wur­de der Tritt- und Sprech­schall minimiert.

Im Meditationsraum lässt sich neue Kraft sammeln. Abbildung: Philip Kottlorz
Im Medi­ta­ti­ons­raum lässt sich neue Kraft sam­meln. Abbil­dung: Phil­ip Kottlorz

Pause und Entspannung müssen sein

Nie­mand kann acht Stun­den am Tag kon­zen­triert arbei­ten, das ist wis­sen­schaft­lich erwie­sen. New Work heisst dem­zu­fol­ge: mit den mensch­li­chen Bedürf­nis­sen arbei­ten – nicht gegen sie. Des­halb fin­den sich hier Rück­zugs­or­te wie der Yoga- und Medi­ta­ti­ons­raum. Aber es muss nicht immer ein halb­stün­di­ges Work­out sein. Manch­mal reicht es, sich auf einen der Sitz­säcke zu legen und den Blick über den Züri­cher Flug­ha­fen schwei­fen zu las­sen. Denn Per­spek­tiv­wech­sel und vor allem der Blick in die Fer­ne sind aus neu­ro­psy­cho­lo­gi­scher Sicht wah­re Krea­ti­vi­täts-Boo­ster. Die­ser Prä­mis­se fol­gend eig­nen sich vie­le Orte im Züri­cher Büro auch für einen kur­zen Rück­zug. Sei es eine Kaf­fee­pau­se im Social Hub oder in den Alko­ven mal die Bei­ne hoch­le­gen – kur­ze Momen­te der Kon­tem­pla­ti­on sind das Aus­kup­peln beim Schal­ten in einen ande­ren Gang.