Office der Zukunft: Drei wichtige Stellschrauben

Das Office der Zukunft über­zeugt mit guter Lage und einem Grund­riss, der fle­xi­bel nutz­ba­re Flä­chen bie­tet. Exper­ten des Bera­tungs­un­ter­neh­mens Engel & Völ­kers und des Dienst­lei­sters Mind­space nen­nen Kri­te­ri­en, die für die zukunfts­si­che­re Stand­ort­ent­schei­dung wich­tig sind.

Mit Retro-Chic punkten: Die Farben der 70er-Jahre überzeugen auch in neuen Offices. Abbildung: Mindspace/Liya Geldmann
Mit Retro-Chic punk­ten: Die Far­ben der 70er-Jah­re über­zeu­gen auch in neu­en Offices. Abbil­dung: Mindspace/Liya Geldmann

„Unter­neh­men, die heu­te neue Büro­flä­chen nach­fra­gen, wol­len immer eine beson­ders zukunfts­si­che­re Wahl tref­fen“, sagt Ais­sa­tou Frisch-Bal­dé, Bereichs­lei­te­rin der Büro­flä­chen­ver­mark­tung bei Engel & Völ­kers Com­mer­cial. „Dabei wis­sen die Unter­neh­men übli­cher­wei­se sehr gut, wel­che Stand­ort- und Umfeld­qua­li­tä­ten ihr spe­zi­fi­sches Office der Zukunft bestimmen.“

Nicht nur die Lage ist entscheidend

Über die Lage hin­aus wer­den aber offen­sicht­lich wei­te­re wich­ti­ge Stell­schrau­ben nicht oder zu spät ange­gan­gen: „Das Grund­riss­lay­out wird oft nicht früh genug im Detail mit­be­dacht.“ Das gel­te ins­be­son­de­re für mitt­le­re und klei­ne Unter­neh­men, die sich anders als Gross­kon­zer­ne nur sel­ten vor den Miet­ver­trags­ver­hand­lun­gen schon mit The­men wie Lounge-Küchen, infor­mel­len Brea­kout-Zonen oder mit Fokus­räu­men als Rück­zugs­or­te inner­halb offen gestal­te­ter Büros beschäf­ti­gen. „In der Pra­xis wird aus­ser­dem häu­fig die Bedeu­tung unter­schied­li­cher Mee­ting­räu­me nicht früh genug erkannt, sodass Flä­chen nach Ver­trags­un­ter­schrift umge­plant wer­den müs­sen und in der Fol­ge nicht immer recht­zei­tig bezugs­fer­tig sind“, so Frisch-Baldé.

Wow-Atmosphäre überzeugt die Mitarbeitenden

Zwei­ter Feh­ler: „Es wird zu sel­ten eine aus­ser­ge­wöhn­li­che Atmo­sphä­re mit Far­ben, Kunst und Pflan­zen im Büro ange­strebt. Das macht weit mehr aus, als man denkt.“ Büros soll­ten heut­zu­ta­ge eine Anzie­hungs­kraft wie Restau­rants haben: „Die jewei­li­gen Mit­ar­bei­ten­den eines Unter­neh­mens müs­sen ihre Büro­flä­chen sehen und sofort spü­ren: Wow, hier möch­te ich rein­ge­hen, zumin­dest an zwei bis drei Tagen pro Woche, hier füh­le ich mich wohl.“ Wenn nicht, ver­lie­re das Büro den Wett­be­werb mit dem Home­of­fice – und die Unter­neh­mens­kul­tur hat eine erschwer­te Zukunft durch zu wenig gemein­sa­me Zeit vor Ort.

Die 1970er-Jahre als Inspiration

Abhe­ben von den Stan­dard­far­ben Grau und Weiss kön­ne man sich unter ande­rem über Design-Anklän­ge an die 1970er-Jah­re: „Wäh­rend es frü­her eher nur die alter­na­ti­ve Sze­ne sowie die krea­ti­ven Bran­chen und hip­pe Tech-Start-ups waren, die auf 70er-Vin­ta­ge und -Retro für aus­drucks­star­ke Büros setz­ten, zie­hen lang­sam auch ver­meint­lich kon­ser­va­ti­ve Bran­chen nach“, erklärt Oli­ver Leh­mann, Gene­ral Mana­ger bei Mind­space Deutsch­land. Mind­space set­ze im Flä­chen­an­ge­bot ent­spre­chend auf einen Mix aus hoch­wer­ti­gem Old-Money-Style und High­tech. „Dabei tre­ten Natur­ma­te­ria­li­en an die Stel­le vom frü­her oft ver­wen­de­ten Plastik.“

Eventflächen als Treiber

Ein wei­te­rer Feh­ler, den Oli­ver Leh­mann am Büro­flä­chen­markt beob­ach­tet, sind feh­len­de neue Raum­ka­te­go­rien im Büro: „Ich rede von Pod­cast-Räu­men, von Flä­chen zur Kin­der­be­treu­ung und vor allem auch von Event­flä­chen, die mul­ti­funk­tio­nal nutz­bar sind und die gan­ze Band­brei­te von Fort­bil­dung über Kunst­aus­stel­lung und Wine-Tasting bis zu Yoga oder Par­tys abbil­den.“ Event­flä­chen sei­en, wenn man sie gut bespie­le, ein wesent­li­cher Trei­ber für die Men­schen, ins Büro zu kom­men. Neben einer Grund­riss­struk­tur, die die Arbeits­pro­zes­se unter­stützt, und einer inspi­rie­ren­den Atmo­sphä­re sei­en Ver­an­stal­tungs­räu­me ein drit­tes Mit­tel zur Attrak­ti­vie­rung von zukunfts­fä­hi­gen Büro­land­schaf­ten. „Es geht doch per­spek­ti­visch immer mehr um Spass im Büro. Das Office der Zukunft muss daher fun-rea­dy sein“, so Lehmann.

 

Facebook
Twitter
WhatsApp
Flipboard
Evernote
Xing
LinkedIn
E-Mail